Der Kindergarten an der Merklinger Straße in Malmsheim wird erweitert und an die Alte Feuerwehr angebaut.

Renningen - Mit der Erweiterung des Kindergartens in der Merklinger Straße in Malmsheim möchte die Stadt Renningen einen weiteren Schritt machen, um dem Mangel an Betreuungsplätzen in dem Renninger Stadtteil entgegenzuwirken. Möglich wird diese Erweiterung durch die Einbeziehung des benachbarten Alten Feuerwehrhauses. Der Gemeinderat hat dem vorgelegten Konzept der Stadtverwaltung bereits zugestimmt.

 

Im Sommer kann es losgehen

Seither wurde die Planung im Rathaus weiter verfeinert, parallel läuft das Vergabeverfahren für die spätere Bauleitung. Denn die Projektplanung läuft zwar über die Abteilung Hoch- und Tiefbau im Rathaus und deren Leiter Michael Kohler. Die Bauleitung wird aber an ein externes Büro vergeben, die Zeit dafür ist für das Team in der Verwaltung zu knapp, „da muss man doch sehr häufig auch auf die Baustelle raus“, erklärt der Stadtbaumeister Hartmut Marx.

Wenn das Bewerberverfahren abgeschlossen ist, wird der Gemeinderat darüber entscheiden, danach kann mit dem Bau bald begonnen werden. Die Stadt rechnet mit einem Baubeginn nach dem Sommer.

Sorgenkind sind die steigenden Baupreise

„Was uns gerade ein bisschen Sorge bereitet, ist, dass die Baupreise für Holz und Stahl durch die Decke gehen“, erklärt Marx. Daher war sogar in Überlegung, Holz aus dem Renninger Stadtwald zu holen, das sei so kurzfristig aber nicht umsetzbar. Man hoffe aber darauf, dass es sich bei der Holzknappheit nur um ein temporäres Problem handelt und der Markt sich bis in einem halben Jahr wieder stabilisiert. „Wir halten an unserem Terminplan auf jeden Fall fest, denn der Bedarf an Kita-Plätzen ist da.“

Der Entwurf für die Erweiterung beinhaltet einen Anbau an der Nordseite des Kindergartens, einen Verbindungsbau zur Alten Feuerwehr und einen Umbau der dortigen Räume, damit diese ebenfalls für die Kinderbetreuung genutzt werden können. Im Ergebnis werden damit ein Mehrzweckraum sowie alle nötigen Haupt- und Nebenräume für drei weitere Gruppen entstehen.

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Während der bestehende Kindergarten sich unter der Trägerschaft der evangelischen Kirche befindet, werden die neuen Gruppen künftig von der Stadt betreut. Somit befinden sich später zwei Trägerschaften unter einem Dach.

Zum Zweck der Erweiterung erhalten im Feuerwehrhaus die alten Garagen eine neue Funktion, wie Michael Kohler, Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau, erklärt. „Die westliche Garage wird zum Haupteingang des neuen Kindergartens.“ Auf Wunsch der evangelischen Kirchengemeinde wird der bisherige Eingang zum bestehenden Kindergarten beibehalten, so Kohler. Das soll eine Trennung der Trägerschaften deutlich machen. Ein Nebeneingang im Erdgeschoss des Neubaus ermöglicht dem evangelischen Kindergarten trotzdem eine Mitnutzung des neuen Mehrzweckraums.

Kritik an der Parkplatzplanung

Wo sich die westliche Garage befindet, werden außerdem ein Wartebereich und ein Besprechungszimmer entstehen. Die östliche Garage der Alten Feuerwehr wird künftig zwei Büros der Kindergartenverwaltung beherbergen. Das Obergeschoss bietet Platz für Schlaf- und Ruhebereiche. Zur Erschließung der Gesamtanlage muss der Erker auf der Südseite entfernt werden. An diese Stelle kommen dafür eine Treppenanlage sowie ein Aufzug für einen barrierefreien Zugang.

Der Gemeinderat zeigte sich mit dem Entwurf sehr zufrieden. Kritik gab es allerdings bei der Parkplatzplanung. Denn am Gebäude selbst sind neben 13 Fahrradstellplätzen zwar drei Auto-Plätze für Besucher vorgesehen, aber keine für die Mitarbeiter. Diese werden sich, in wenigen 100 Metern Entfernung, am Auenweg befinden. „Wir können die Plätze nicht herzaubern“, betonte der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler) auf die Kritik hin.

Ende 2022 soll alles fertig sein

Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2022 geplant. Von da an sollen zusätzlich Flächen von knapp 770 Quadratmetern zur Verfügung stehen, die eine Betreuung von bis zu 75 Kindern im Alter über drei Jahren ermöglichen. Die Außenspielfläche wird um etwa 180 Quadratmeter vergrößert. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund 3,25 Millionen Euro, im Haushalt 2021 ist dafür bereits eine Million Euro eingestellt.