Weil der Stadt, Renningen und Weissach unterstützen Kinder über und unter drei Jahren zusätzlich.

Betreuung - Nicht nur in Krippen und Kindergärten werden die Jüngsten betreut, solange die Eltern nicht zu Hause sind. Auch Tagespflegepersonen – meist Tagesmütter genannt – kümmern sich um den Nachwuchs und fangen den immensen Bedarf an Betreuungsangeboten ab. Tagesmütter bekommen für ihre Arbeit mehr Geld. Einen Euro mehr gibt es pro Kind und Stunde. Die Erhöhung gilt rückwirkend zum 1. Januar. Einen entsprechenden Vorschlag des Landkreises setzten jetzt die Gemeinderäte von Weil der Stadt, Renningen und Weissach um und erhöhten damit den Zuschuss aus dem kommunalen Haushalt.

 

Kindergärten werden immer nur zu einem Bruchteil über die Beiträge der Eltern finanziert. Den Rest übernimmt die betreffende Stadt oder, beispielsweise bei kirchlichen Einrichtungen, in Teilen der jeweilige Träger. So wie die Stadt Geld für die Betreuung in Krippen und Kindergärten ausgibt, wird auch Geld für die Arbeit von Tagesmüttern in die Hand genommen. 2012 folgte der Landkreis Böblingen im Kleinkindbereich den landesweiten Empfehlungen, je Betreuungsstunde und je Kind 5,50 Euro zu geben.

Für Kinder über drei Jahren wurde eigentlich ein niedrigerer Betrag empfohlen, nämlich 4,50 Euro pro Kind und Stunde. „Im Kreis Böblingen gibt es diese Staffelung aber nicht“, erklärt Daniel Dreßen, der Leiter der Abteilung für Bildung, Familie und Soziales im Renninger Rathaus. Das hat den Grund, dass Tagesmütter dann alle Jungen und Mädchen, die bei ihnen schon als ganz kleines Kind in Pflege waren, auch über die drei Jahre hinaus betreuen können, ohne finanzielle Einbußen zu haben. Auch im Kreis Böblingen bekamen Tagesmütter deshalb bislang für jedes Kind über drei Jahren 5,50 Euro.

In Renningen werden 90 Kinder von Tagesmüttern betreut

Vom Land kam außerdem die Ankündigung, sich an den Beiträgen für Tagespflege bei Kindern über drei Jahren mit jeweils 50 Cent zu beteiligen.

Die Gemeinderäte in Weil der Stadt, Renningen und Weissach nickten die Erhöhung jeweils ohne Diskussionen ab. Lobende Worte gab es in Renningen von Resi Berger-Bäuerle (Frauen für Renningen): „Ich finde es toll, dass das jetzt angehoben wird. Wenn wir die Takki-Mütter nicht hätten, bräuchten wir direkt einen ganz neuen Kindergarten.“

Rund 90 Kinder werden derzeit in Renningen von Tagesmüttern betreut. Die Mehrkosten für die Stadt belaufen sich auf knapp 80 000 Euro jährlich. In Weil der Stadt werden nur 26 Kinder über dieses Modell betreut, darum betragen die Mehrkosten hier 33 600 Euro pro Jahr. Weissach rechtet mit zusätzlichen Kosten von 6300 Euro.