Pandemiebedingt hat die Stadt im vergangenen Jahr auf eine Gebührenerhöhung verzichtet. Ab September wird die Kinderbetreuung teurer.

Weil der Stadt - Im Gegensatz zu anderen Kommunen in der Nachbarschaft – etwa Renningen – hat Weil der Stadt Ende des vergangenen Jahres unter dem Eindruck der Coronapandemie darauf verzichtet, die Gebühren für die Kinderbetreuung in der Stadt zu erhöhen. Zuletzt waren sie für das Jahr 2019/20 um moderate drei Prozent angehoben worden.

 

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Jetzt folgte der Gemeinderat einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, zum 1. September die Gebühren für Kindergarten und Krippe, Spielgruppen und Schülerbetreuung anzuheben. Bei der Höhe orientiert sich die Stadt an den Empfehlungen der kirchlichen und kommunalen Landesverbände.

Was müssen die Eltern künftig zahlen?

Künftig müssen Eltern für ein Kind, das einen Kindergarten während der Regelöffnungszeit besucht, 133 Euro bezahlen anstatt 128 Euro. Die Gebühren in den Krippen für Kinder unter drei Jahren steigen ebenfalls. Dort werden für Halbtagsbetreuung 313 Euro fällig, bei verlängerter Öffnungszeit mit 35 Stunden sind es 461 Euro.

Selbst mit den höheren Gebühren liegt der Kostendeckungsgrad durch die Elternbeiträge nur bei niedrigen 13 Prozent. Die Zielgröße sollten eigentlich 20 Prozent sein. Das Gesamtvolumen der Erhöhungen für die Kinderbetreuung beläuft sich in Weil der Stadt auf 70 000 Euro, für die finanziell klamme Stadt nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“, wie es die FDP-Stadträtin Brigitte Benzinger-König formulierte. „Und wir sollten auch mal deutlich machen, dass wir an den Grundschulen in allen fünf Stadtteilen auch Schülerbetreuung anbieten“, betonte sie.

„Wir sind nicht überdurchschnittlich teuer und würden gern mehr für die Familien machen, aber Sozialpolitik können wir uns leider nicht leisten“, sagte der Bürgermeister Christian Walter mit Blick auf die roten Zahlen im städtischen Haushalt.

Mehr Kinder bedeuten mehr Investitionen

Bei anhaltend hoher Geburtenrate und Zuzügen in Neubaugebiete werden in nächster Zeit Investitionen in die Kinderbetreuung fällig. Den bestehenden 763 Kindergartenplätzen stehen derzeit 798 Kinder gegenüber. In Münklingen wird im September eine zusätzliche Gruppe im alten Schulhaus an den Start gehen.

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In der Kita Hausener Feldmäusle könnte eine Kleingruppe mit bis zu zwölf Plätzen eingerichtet werden, wenn das nötige Personal gefunden wird. In den anderen Kindergärten gibt es für zusätzliche Plätze keine Kapazitäten mehr. Weitere An- und Neubauten sind jedoch geplant.