Für eine zeitnahe Umsetzung will die Stadt das Vorhaben abgeben.

Renningen - Eigentlich wollte die Stadt Renningen die Einführung eines Waldkindergartens selbst in die Hand nehmen. Doch vor allem die aktuelle Personalsituation bei den Erziehern – es gab mehrere interne und externe Wechsel – und die Auslastung im Rathaus machten der Verwaltung, zumindest für die nächste Zeit, einen Strich durch die Rechnung. Daher will die Stadt sich nach externen Trägern für das Angebot umsehen, um eine zeitnahe Umsetzung zu ermöglichen. Vom Verwaltungsausschuss gab es dafür schon mal mehrheitliche Zustimmung.

 

Die Notwendigkeit eines Waldkindergartens hat die Stadt in ihrem Kindergartenbedarfsplan von 2019 festgehalten, die Verwaltung wollte sich darum kümmern. Doch die Personalsituation in den städtischen Kitas hat sich 2019 zunehmend verschlechtert, berichtete der zuständige Abteilungsleiter, Daniel Dreßen. „Auf die Ausschreibung für die Sport-Kita kamen nahezu ausschließlich interne Bewerbungen.“ Die neuen Mitarbeiter dort fehlen also an den bisherigen Standorten.

Mauch: Wir sollten uns breiter aufstellen

Das gleiche Problem befürchtet die Stadt auch bei der Einführung eines Waldkindergartens. Natürlich bestehe die Gefahr auch bei einem externen Träger, gestand der Bürgermeister Wolfgang Faißt zu. „Aber bei freien Trägern haben wir gute Chancen, dass die ihr eigenes Personal mitbringen.“ Das zumindest haben erste Gespräche mit möglichen Partnern ergeben.

Die Renninger Politiker standen dem Vorhaben fast ausschließlich positiv gegenüber. „Es ist wichtig, dass wir uns hier breiter aufstellen“, fand Thomas Mauch von der SPD und erinnerte daran, dass im Waldkindergarten Leonberg im Silberberg 25 Prozent der Kinder aus Renningen kommen. Kritik äußerte ausschließlich Alfred Kauffmann (Freie Wähler) – nicht an der Idee eines Waldkindergartens, sondern an der Wahl eines freien Trägers. An den nämlich müsse die Stadt zwar Geld zahlen, aber ohne irgendeinen Einfluss zu haben, was zum Beispiel Konzept oder Qualifikation der Erzieher angeht. „Wenn ich dafür zahle, möchte ich auch den Hut aufhaben.“

Im Altkreis gibt es bereits mehrere Waldkindergärten unter freien Trägern, beispielsweise in Leonberg, Weil der Stadt, Heimsheim und Mönsheim.