Alfred Soltner, dem Vorsitzenden von Honigtopf e.V., kam an diesem Abend die wenig dankbare Aufgabe zu, in der angespannten Stimmung das Konzept seines Vereins vorzustellen. Von Einzelnen wurde er sogar persönlich und übertrieben scharf angegangen. Die meisten Eltern aber wollten vor allem Näheres über die Angebote und das Vorgehen des Vereins erfahren.
Aktiv in sieben Enzkreiskommunen
Dieser ist bereits in sieben anderen Enzkreiskommunen aktiv und arbeitet fast ausschließlich mit Helfern aus den jeweiligen Orten, zum Beispiel Müttern oder ehemaligen Pädagogen, die die Kinder dann betreuen. Eine Sorge kristallisierte sich bei mehreren Eltern heraus. „Ich glaube Ihnen, dass Sie sehr bemüht sind und das Beste für die Kinder wollen“, sagte eine Mutter. Aber wie andere bezweifelte sie, ob ein kleiner Verein mit nur einem einzigen Vorstandsmitglied dieser Aufgabe gewachsen sei. Immerhin gehe es hier nicht um eine kleine Gruppe mit zehn Kindern, sondern um mindestens 100 zusätzliche Kinder, für die es noch keine einzige Betreuungskraft gebe. Dass eine Fortbildung für die Betreuer nur optional ist, bereitete ebenfalls einigen „Bauchschmerzen“. In Anbetracht der neuen Situation habe der Verein vor, sich entsprechend zu erweitern, kündigte Soltner an. Auch mit der Mitarbeitersuche habe es noch immer geklappt.
„Ich denke, dass wir anfangen konnten, die Sorgen der Eltern ein wenig auszuräumen, aber es sind natürlich noch Fragen offen“, resümiert er im Anschluss an die Sitzung gegenüber unserer Zeitung. Jane Brosch von der Hort-Elternvertretung sieht das etwas kritischer: „Der gestrige Abend war für uns sehr enttäuschend. Viele Fragen konnten gar nicht oder nur unzureichend beantwortet werden.“ Insgesamt habe man die Wertschätzung von pädagogischen Kräften sehr vermisst. In Bezug auf die Gemeinde und den Bürgermeister spricht sie gar von einem Vertrauensverlust. Nichtsdestotrotz gehen für den Verein die Vorbereitungen jetzt in die heiße Phase. Denn der Startschuss fällt zu den Sommerferien. „Wir legen jetzt so richtig los, damit wir all das umsetzen können, was wir angekündigt haben“, so Soltner.