Wachsende Kinderzahlen und die Nachfrage nach Betreuungsangeboten haben in Rutesheim den Ausbau der Grundschule an der Hindenburgstraße notwendig gemacht.

Rutesheim - Alles ist jetzt bezahlt und abgerechnet. Und die Stadträte haben es zufrieden zur Kenntnis genommen – der Anbau am Schulhaus in der Rutesheimer Hindenburgstraße ist kostengünstiger errichtet worden als geplant. Und zwar um knapp 150 000 Euro. Die nun vom Gremium einstimmig bestätigten Gesamtkosten belaufen sich auf brutto rund 2,92 Millionen Euro.

 

Die Stadt wächst kontinuierlich und verzeichnet auch noch überdurchschnittlich viele Geburten im Ort. Im Herbst 2015 war dem Gemeinderat und der Verwaltung klar, dass die Grundschule in der Hindenburgstraße angesichts des Kinder-Booms auf Dauer zu klein ist.

Nutzfläche hat sich fast verdoppelt

Im alten Schulhaus gibt es lediglich neun Klassenzimmer. Dort hätten pro Jahrgang drei Grundschulklassen mehr untergebracht werden müssen, also statt neun deren zwölf. Zudem wurden zusätzliche Räume für die Kernzeitbetreuung und für den Hort benötigt. Also musste die Grundschule in der Hindenburgstraße, die 1907 gebaut und 1937 erweitert wurde, vergrößert werden. Nach einer Mehrfachbeauftragung in Abstimmung mit dem städtischen Bauamt wurde geplant. Die Planung und Kostenberechnung stellte Architekt Carl Martin aus Rutesheim auf. Auch die Schulleitung wurde frühzeitig in die Planungen mit eingebunden. Baubeginn war am 9. Mai 2016. Der Holzbau im Hof (Baujahr 1964) wurde im Sommer 2017 abgebrochen. Die Fertigstellung und der Bezug des Neubaus wurden planmäßig zum 11. September 2017 eingehalten.

Mit dem pünktlich zum Schuljahresbeginn fertiggestellten Anbau hat sich seinerzeit die Nutzfläche des Schulgebäudes an der Hindenburgstraße beinahe verdoppelt. Zu den vorhandenen 560 Quadratmetern sind weitere 480 Quadratmeter hinzugekommen. Dafür wurde der Holzbau im Schulhof abgebrochen. Der Hort hatte dort zwei Räume genutzt – um diese Fläche ist nun der knappe Pausenhof vergrößert worden.

In dem Anbau gibt es im Erdgeschoss zwei Räume für den Hort sowie eine Mensa. In der ersten Etage sind das Lehrerzimmer, zwei Klassenzimmer sowie ein Raum untergekommen, der als Klassenzimmer oder vom Hort genutzt werden kann. Das zweite Obergeschoss mit der Dachterrasse beherbergt zwei weitere Klassenzimmer und einen Besprechungsraum. Wichtig in dem Vorhaben war auch ein Aufzug. Dieser kann von beiden Gebäuden aus genutzt werden und stellt so die Barrierefreiheit des Schulhauses her. Zur Schulhofseite sind zudem zusätzliche Galerien errichtet worden, die einen weiteren Fluchtweg ermöglichen.

Die einzige ausgebaute Grundschule im Land

Wer als einzige Kommune in ganz Baden-Württemberg seine Grundschule ausbaut, kann auch schon mal mit mehr Fördergeldern rechnen als ursprünglich vorgesehen. Das ist nämlich beim Anbau in der Hindenburgstraße der Fall gewesen. Die Stadt wird bei diesem Projekt, dessen Gesamtkosten sich auf rund drei Millionen Euro belaufen, vom Land mit 747 000 Euro unterstützt.

Ein Teil des Geldes stammt aus dem Programm „Chancen durch Bildung – Investitionsoffensive Ganztagsgrundschulen“. Dabei geht es um Zuschüsse in Höhe von 479 000 Euro. Aus der üblichen Schulbauförderung des Landes fließen außerdem 268 000 Euro nach Rutesheim. Somit sind für die Stadt insgesamt 2,171 Millionen Euro an Kosten entstanden.