Der Rohbau des 3,8 Millionen teuren katholischen Kindergartens ist fertig. Auch der Zeitplan steht.

Weil der Stadt - Da kann wohl nichts mehr schiefgehen. Der Zimmerermeister Daniel Luginsland schmeißt ein Glas vom Dach aus aufs Gebäude. Scherben bringen schließlich Segen. Unten singen derweil die Kinder „den Bauarbeitern ein Dankeschön“. Mit dem Dachstuhl ist der höchste Punkt des Neubaus des katholischen Kindergartens in Weil der Stadt erreicht, Zeit also für Richtfest und Zwischenbilanz.

 

„Das Gebäude ist ästhetisch ansprechend und beim Bau funktioniert alles“, ist der Bauherr, der katholische Stadtpfarrer Anton Gruber, zufrieden. Und man habe „einen starken Partner an der Seite“. Denn die Kosten stemmt zu 80 Prozent die Stadt Weil der Stadt.

Als „Hauptsponsor“ bezeichnet sich daher Bürgermeister Thilo Schreiber (CDU) mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Das wird der schönste Kindergarten in Weil der Stadt.“ Es habe sich gelohnt, einen Teil des Festplatzes abzuknipsen, damit man den Neubau um den alten Kindergarten herumbauen kann. In einer L-Form entsteht deshalb das Gebäude. Der Vorteil: Während der Bauzeit braucht es keine teure Interimslösung in Containern.

Eine vorsichtige Zwischenrechnung

Denn Bauen ist zurzeit ohnehin genügend teuer. Bei der Ausschreibung eines jeden Gewerks steigt daher momentan der Blutdruck bei Anton Gruber. „Wir hoffen, dass wir die Summe von 3,8 Millionen Euro halten können“, wagt er eine vorsichtige Zwischenrechnung. Manche Angebote seien ein wenig teurer als geplant. „Im Gegenzug suchen wir dann bei anderen Gewerken nach Einsparungen.“ Und das klappe auch, berichtet Margret Ströhle, die zuständige Architektin vom Stuttgarter Büro Schlude, Ströhle, Richter. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Auch, weil wir den Standard einfach halten.“

Das sieht man dem Neubau aber nicht an. Hell, luftig und großzügig sind die Räume in dem zweistöckigen Gebäude schon jetzt. Die Richtfest-Besucher sehen sich um und begutachten zum Beispiel das Treppenhaus in der Mitte des L. Bis auf die Fenster ist der Rohbau fertig. „Für uns beginnt jetzt die eigentliche Arbeit“, sagt Margret Ströhle. Denn erst beim Innenausbau sind viele verschiedenen Firmen und Handwerker auf der Baustelle, die koordiniert werden müssen.

Der Umzug ist für Sommer 2020 geplant

Elke Escher-Ostermeier atmet dagegen auf. „Für uns Erzieher war es zum Teil schon eine Belastung, wenn es den ganzen Tag gehämmert hat“, sagt die Leiterin des katholischen Kindergartens. „Die Kinder dagegen fanden es toll, sie standen oft am Fenster und haben gestaunt.“

Noch etwa ein Jahr müssen alle Beteiligten sich gedulden. In den Sommerferien 2020 ist der Umzug geplant – dieser Zeitplan steht noch immer. Dann ist Platz für die vier bestehenden Kindergartengruppen. 40 Plätze kann die Kirchengemeinde dann aber auch zu Ganztagsplätzen erweitern. Zusätzlich übernimmt die Kirche auch eine Spielgruppe von der Stadt. Das alte Gebäude des Kindergartens ist mehr als 40 Jahre alt und marode.