Der Betriebsratschef von Karstadt Leonberg bedankt sich bei der Politik.

Leonberg - Mit einem Appell schließt der Redner: „Ich habe eine große Bitte: Vergesst den Einzelhandel in Leonberg nicht.“ Dietmar Weigelt erhält großen Applaus. Dem Betriebsratsvorsitzenden von Karstadt im Leo-Center ist es ein großes Anliegen, sich bei den Kommunalpolitikern für deren großen Unterstützung im Kampf um die Zukunft der Leonberger Filiale persönlich zu bedanken. Dafür ist er zur Gemeinderatssitzung in die Stadthalle gekommen.

 

„Wir sind in dieser Zeit durch die Hölle gegangen“, blickt Weigelt mit eindringlichen Worten auf die vier Wochen zwischen Mitte Juni und Mitte Juli zurück. Am 19. Juni war ein Papier des Galeria Karstadt Kaufhof Konzerns bekannt geworden, auf der 62 Häuser aufgelistet waren, die zur Schließung anstanden: darunter auch Karstadt in Leonberg.

„Das war für uns alle eine Katastrophe“, schildert der Betriebsratschef im Gemeinderat. Mit der eigenen Betriebszugehörigkeit verdeutlicht Weigelt die Haustreue der meisten Mitarbeiter: „Ich bin seit 20 Jahren dabei und damit recht neu.“ Deshalb wäre für die meisten mit dem Arbeitsplatz auch ein Teil des Lebens weggebrochen. „Wer tief fällt, dem tut es gut, wenn er aufgefangen wird“, meint Dietmar Weigelt mit Blick auf den politischen Druck, der nicht nur aus dem Gemeinderat, sondern auch von Bundestags- und Landtagsabgeordneten kam. „Das hat uns sehr geholfen.“

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Es hatte Briefe an den Konzern-Vorstand gegeben, Oberbürgermeister Martin Georg Cohn nahm 1700 Unterstützerunterschriften entgegen, die in nur einer Woche zusammengekommen waren. Am Ende waren es sogar 5000. Kurz danach die erlösende Nachricht: Karstadt Leonberg bleibt.

Weigelt dankt auch im Namen der Filialgeschäftsführung. Diese wiederum bedankt sich bei den Kunden am Freitag und am Samstag mit Sonderaktionen.