Jim Steinman gehört zu den Pop-Komponisten, deren Songs fast jeder schon gehört – ohne zu wissen, dass er dahintersteckt. Wir haben zehn beispielhafte Hits ausgesucht.

Stuttgart - Jim Steinman war ein Spezialist für große Hymnen und Ohrwürmer, oft bombastisch arrangiert wie fürs Musical, zu dem er immer einen Hang hatte. Wir haben zehn seiner größten Gassenhauer zusammengestellt in – nahezu – chronologischer Reihenfolge.

 

1. Meat Loaf: „Paradise by the Dashboard Light“ (1977)

Meat Loafs Debütalbum „Bat out of Hell“ ist eine Rock-Oper, in der sich eine wagnerianische Hymne an die nächste reiht: der Titelsong, „You Took the Words Right Out of My Mouth (Hot Summer Night)“, „Two out of three ain’t bad“. Besonders markant ist aber dieses Duett.

2. Meat Loaf & Cher: „Dead Ringer for Love“ (1981)

Weil Meat Loaf nach „Bat out of Hell“ eine zeitlang seine Stimme verlor, konnte er den Nachfolger „Bad for good“ nicht einsingen, was Jim Steinman dann tapfer selbst erledigte. Kurz darauf war Meat Loaf wieder bei Stimme und Steinman schrieb ihm unter anderem dieses Duett.

3. Bonnie Tyler: „Total Eclipse of the Heart“ (1983)

Die walisische Sängerin („It’s a Heartache“, 1977) erlebte, wie Meat Loaf live „Bat out of Hell“ aufführte – und trat von sich aus an Jim Steinman heran. Er schrieb ihr eine der größten Pop-Balladen aller Zeiten auf den Leib.

4. Barry Manilow: „Read ’em and weep“ (1983)

Zunächst von Meat Loaf auf seinem Album „Dead Ringer“ (1981) veröffentlicht, wurde der Song erst in der Version des Crooners Barry Manilow („Mandy“, 1974) ein Hit.

5. Air Supply: „Making Love (out of nothing at all)“ (1983)

Ursprünglich für Meat Loafs Album „Midnight at the lost and found“ (1983) gedacht, führte ein Zwist zwischen dessen Plattenfirma CBS und Jim Steinman dazu, dass dieser den Song der australischen Band Air Supply anbot – die damit prompt einen Hit landete.

6. Billy Squier: „Rock me tonite“ (1984)

Der US-Rocksänger Billy Squier hatte mit Songs wie „The Stroke“ (1981) bereits großen Erfolg, als er mit Jim Steinman das Album „Songs for Life“ aufnahm. Wie seine beiden Vorgänger erreichte es schnell Platin und „Rock me tonite“ wurde ein Hit, doch im Video zum Song tanzte Squier in einem pinkfarbenen Tanktop durch ein dunkles Schlafzimmer – was in den homophoben 80ern sein Image als Rocker und seine Karriere nachhaltig beschädigte.

7. Bonnie Tyler: „Holding out for a Hero“ (1984)

Diesen Song schrieb Steinman mit Dean Pitchfork, dem Drehbuchautoren des Musical-Filmdramas „Footloose“, zu dessen Soundtrack er gehörte.

8. The Sister of Mercy: „This Corrosion“ (1987)

Als Komponist dieses Songs wird der Sisters of Mercy-Sänger Andrew Eldritch angegeben, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass Jim Steinman als Hit-Produzent starken Einfluss auf das Endergebnis hatte.

9. Celine Dion: „It’s all coming back to me now“ (1996)

Laut Jim Steinmans eigener Aussage hat ihn Emily Brontës Roman „Sturmhöhe“ zu dieser Ballade inspiriert. Meatloaf hatte großes Interesse, aber Steinman war der Ansicht, dass eine Frau dieses Stück singen müsse – und gab es der Frauengruppe Pandora’s Box. Weltberühmt wurde es aber erst in der Coverversion von Celine Dion.

10. Bette Midler: „Heaven can wait“ (1972)

Die erste Album-Version findet sich auf Meat Loafs Album „Bat out of Hell“ (1977) – der Song war aber, wie viele Kompositionen von Jim Steinman, bereits Jahre zuvor im Umlauf. Die Schauspielerin Bette Midler nahm zu Beginn ihrer Karriere eine Demo-Version auf.