Der Umbau des alten Bauhofs für die DRK-Rettungswache ist einer der größten Brocken.

Wimsheim - Die Gemeinde Wimsheim wird auch im Jahr 2022 weiter in die Infrastruktur investieren. Darin waren sich jetzt der Gemeinderat und die Verwaltung mit dem Bürgermeister Mario Weisbrich und der Kämmerin Sophie Husar in der letzten Sitzung des Jahres 2021 einig. Rund 4,5 Millionen Euro will die Gemeinde für Baumaßnahmen, die Anschaffung von Vermögensgegenständen, etwa für die Feuerwehr, oder für die schrittweise Vorbereitung zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an der Grundschule ausgeben.

 

Corona-Nachzahlungen sorgen für großes Gewerbesteuer-Plus

Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer in Wimsheim stabilisieren sich nach einem leichten Rückgang im Coronajahr 2020 aller Voraussicht nach weiter. Schon für 2021 liegen sie mit 2,232 Millionen auf dem Vor-Corona-Niveau. Laut Steuerschätzung könnten sie sich nun in diesem Jahr bei 2,34 Millionen bewegen. Hingegen erreicht die Gewerbesteuer für das Jahr 2021 mit 3,06 Millionen einen Spitzenwert – nach nur 0,8 Millionen im Jahr 2020.

Der Grund für diesen großen Ausreißer sind herabgesetzte Vorauszahlungen wegen der Coronapandemie. Dadurch kam es jetzt zu Nachzahlungen. Für das gerade begonnene Jahr wird mit zwei Millionen Euro Einnahmen durch Gewerbesteuern gerechnet.

Mehr Zuweisungen aus dem Finanzausgleich und weniger zu zahlende Umlagen führen insgesamt unterm Strich zu einem Plus von rund einer Million Euro im Vergleich zum Jahr 2021. Der Investitionsplan, den die Kämmerin Sophie Husar präsentierte, enthält einige schon aus dem Vorjahr bekannte Posten.

Von Breitbandausbau bis zur DRK-Rettungswache

Das Thema Breitbandausbau (100 000 Euro) taucht wieder auf, ebenso Kanalsanierungen (450 000 Euro) sowie die Umnutzung von Vereinsräumen für die Kindertagesstätte (250 000 Euro). Dem größten Ausgabenposten von 1,5 Millionen Euro stehen Einnahmen von einer Million gegenüber: dem Erwerb von Grundstücken und deren Verkauf. Ein großer finanzieller Brocken ist der Umbau des alten Bauhofs zur DRK-Rettungswache. Hierfür werden 1,2 Millionen Euro in den Haushalt 2022 eingestellt.

Der Notarztstandort soll wegen des geplanten Projekts „Leben und Wohnen im Alter“ vom Lerchenweg an die Steig 42 umziehen und direkter Nachbar der Feuerwache werden. Im Zuge der Sanierung des Feuerwehrhauses sollen die restlichen Arbeiten erledigt werden. Kostenpunkt: 200 000 Euro. Auch für Straßensanierungen, die Modernisierung des Rathauses und die Digitalisierung der Verwaltung, für Spielgeräte und den Friedhof, wo es nicht nur eine weitere Urnenstele, sondern auch eine Friedhofsglocke geben soll, werden Mittel eingestellt.

Zwei Millionen Euro müssen an Krediten aufgenommen werden

Den rund 4,5 Millionen Euro an Investitionen stehen Einnahmen von 1,1 Millionen Euro gegenüber. Aus der laufenden Verwaltungstätigkeit ergibt sich im Ergebnishaushalt ein Zahlungsmittelüberschuss von rund 1,3 Millionen Euro, sodass ein Bedarf an Finanzierungsmitteln von rund zwei Millionen Euro entsteht. Diese Lücke sollte laut Sophie Husar durch möglichst zinsgünstige Kredite finanziert werden. Die für das Haushaltsjahr 2021 veranschlagte Kreditermächtigung über vier Millionen ist laut Kämmerin nicht in Anspruch genommen worden. Diese könnten eventuell auf das kommende Haushaltsjahr übertragen werden.