Die Zentrale des Serviceverbundes „Der Kreis“ arbeitet für hunderte Mitgliedsbetriebe in ganz Europa.

Leonberg - Alle Hände voll zu tun haben gerade die Mitarbeiter in der Zentrale des Einkaufs- und Serviceverbundes für Küchenspezialisten „Der Kreis“ in der Leonberger Mollenbachstraße. Von hier aus werden die Mitgliedsbetriebe mit Informationen und Material versorgt.

 

„Unsere Mitglieder können alle geforderten Abstands- und Hygieneregeln erfüllen“, erklärt Ernst-Martin Schaible. Der geschäftsführende Gesellschafter von „Der Kreis“ moniert jedoch, dass die Lockerungen bundesweit sehr unterschiedlich ausfallen, etwa bei der Definition der Verkaufsfläche und der Frage, ob Teilöffnungen möglich sind. Autohäuser und Möbelhäuser dürfen in einigen Bundesländern öffnen, große Küchenfachgeschäfte jedoch nicht. Nach Ansicht von Ernst-Martin Schaible gibt es keinen Grund für diese Ungleichbehandlung. „Küchenspezialisten haben wie Autohäuser weniger Laufkundschaft und können ihre Kundenfrequenz durch Beratungstermine und Einlasskontrollen problemlos kontrollieren, unter Einhaltung der Schutz-, und Hygienevorschriften“, sagt Schaible.

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In der „Kreis“-Zentrale wurden Plakate mit Hygiene- und Verhaltensregeln entworfen, die von den Küchengeschäften ausgedruckt und aufgehängt werden können. Für die Einhaltung der Abstandsregeln können die Mitglieder in Leonberg Tischaufsteller und Schutzwände aus Plexiglas für die Theke und Beratungsplätze bestellen. Zudem bietet „Der Kreis“ seinen Mitgliedern wichtige Corona-Produkte an, die auf dem freien Markt inzwischen Mangelware sind. So können die Mitglieder in der Leonberger Systemzentrale etwa OP-Masken und Desinfektionsmittel für Flächen und Hände bestellen.

Auch haben die Mitgliedsfirmen von der Leonberger Zentrale Tipps und Webschulungen zur digitalen Kundenpflege bekommen. In einem Leitfaden können sie sich über Soforthilfen für Unternehmen sowie Handlungsempfehlungen zur Liquiditätssicherung informieren. Zur Stärkung der Liquidität seiner Mitglieder hat „Der Kreis“ in Abstimmung mit dem Verwaltungsrat beschlossen, die Boni-Endabrechnung früher auszuzahlen. Die Ausschüttung erfolgt bereits in dieser Woche, statt Mitte Mai.

In der Mollenbachstraße gibt es seit Beginn der Krise einen Arbeitskreis aus Mitgliedern der Geschäftsführung, des Vertriebs, des Marketings und der Kommunikation, in dem alle Maßnahmen für Mitglieder und Geschäftspartner abgestimmt und beantwortet werden.

Brancheninsider Ernst-Martin Schaible ist optimistisch, dass es nach der Corona-Krise einen Aufschwung in der Küchenbranche geben wird: „Die deutsche Küchenindustrie und die Fachgeschäfte der Branche werden wieder stabile Wachstumsraten erwirtschaften können.“

Die durch die Corona-Krise beeinflussten gesellschaftlichen und familiären Entwicklungen stünden als Indikatoren dafür: „Viele Menschen weltweit arbeiten seit Wochen von zu Hause aus und verbringen täglich viele Stunden zum Arbeiten, zum Kochen mit ihrer Familie in der Küche“, erklärt Schaible. „Der Mittelpunkt des sozialen Lebens ist die Küche. Viele Menschen werden sich nach der Krise überlegen, ihr Zuhause zu renovieren und in eine neue Küche zu investieren.“