Ebenfalls in Wartestellung sind die Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes. Das DRK-Pflegezentrum in Sindelfingen war zwar als allererstes im Kreis dran, doch in den anderen zehn hiesigen DRK-Heimen, etwa in Rutesheim und Renningen, gab es noch keine Impfung. Am 8. Februar ist Herrenberg geplant, alle anderen sind noch nicht terminiert. „Wir brauchen noch etwas Geduld“, sagt DRK-Sprecher Wolfgang Heubach, „aber wir nutzen die Zeit.“ Denn eine gute Vorbereitung sei wichtig, vor allem bei der Information der Bewohner wie der Mitarbeiter.

 

„Natürlich ist teilweise eine gewisse Skepsis da“, weiß Heubach, „aber da helfen viele Gespräche und Aufklärungsarbeit.“ Vorbehalte würden sich abbauen lassen, dafür verwende man viel Zeit. Auch organisatorisch, bei der Datenerfassung der Impfwilligen zum Beispiel, müsse man seine Hausaufgaben machen. „Wenn das Impfteam kommt, muss alles passen“, betont Heubach, „wir sind vorbereitet.“

Weitere Hilfe durch die Bundeswehr?

Weil die Pflegeheime neuerdings Schnelltests für Besucher anbieten müssen, bemüht sich Landrat Roland Bernhard um Unterstützung durch die jüngst eröffneten Schnelltestzentren. „Die Betreiber signalisieren ihre Bereitschaft, in Altenpflegeheimen mitzuhelfen“, teilte das Landratsamt gestern mit. In Holzgerlingen, Böblingen und Herrenberg gibt es bereits Zentren, wo ein Schnelltest 29 Euro kostet. In Sindelfingen und Leonberg sind zwei weitere geplant. Für Leonberg gibt es bereits eine Apothekerin, die das Schnelltestzentrum betreiben will, allerdings noch keine geeigneten Räume.

Die Testpflicht bedeutet für die Pflegeheime eine weitere Belastung. „Wir öffnen unser Haus deshalb nur drei Mal pro Woche und testen dann“, sagt Jan Schmitting vom Seniorenzentrum am Parksee. Womöglich tritt auch die Bundeswehr noch einmal auf den Plan. Die Soldaten haben bereits bei der Kontaktnachverfolgung dem Gesundheitsamt im Landratsamt unter die Arme gegriffen. Darüber wurde am Freitag mit den Vertretern der Pflegeheime im Kreis gesprochen. Für Schmitting wäre das eine willkommene Unterstützung. „Jeder negative Test bringt ein wenig Sicherheit“, sagt der Heimleiter. „Aber man darf nicht vergessen, dass es immer nur eine Momentaufnahme ist.“