Bis zum Sommer sollen im Kreis Böblingen 60 Prozent aller Bürger geimpft sein.

Landkreis Böblingen - Einen ordentlichen Schub für das Impftempo im Landkreis Böblingen erhofft sich die Pandemiebeauftragte Annette Theewen. Ihre Zuversicht zieht sie aus der Maßnahme der Landesregierung, die Priorisierung für alle Impfstoffe in den Arztpraxen aufzuheben. „Das erleichtert uns die Arbeit sehr, müssen wir doch nicht mehr schauen, wer eigentlich darf und wer nicht, und wir das dann mit den Patienten auch noch diskutieren“, sagt die Ärztin für Allgemeinmedizin, die eine Praxis in Sindelfingen hat.

 

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Generell sei der Landkreis beim Impfen auf einem guten Weg. Das bestätigt auch der Landrat Roland Bernhard nach dem Impfgipfel am Dienstag. Ziel sei es, dass bis zum Sommer 60 Prozent alle Bürger im Landkreis immunisiert sind. Wie das bei in Aussicht gestellten größeren Impfstoffmengen organisiert werden kann, das diskutierte der Landrat am Dienstag mit Vertretern aller 26 Kommunen im Kreis und mit niedergelassenen Ärzten. Bislang ist rund ein Drittel aller Kreisbewohner einmal geimpft.

Kapazität noch nicht ausgeschöpft

Das Kreisimpfzentrum hat seine Kapazitätsgrenze immer noch nicht erreicht. Mehr als 50 000 Menschen wurden dort bislang geimpft. Insgesamt 166 Haus- und Fachärzte haben fast 29 000 Spritzen gesetzt, berichtet Annette Theewen. „Wir könnten aber noch mehr impfen, wenn wir ausreichend Impfdosen hätten.“

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Sie setzt zudem auf die Mitarbeit der Betriebsärzte, die von Juni an in die Impfkampagne eingebunden werden sollen. „Damit erreichen wir viele jüngere mobile Menschen“, sagt Annette Theewen. Viele große Firmen hätten ihre Unterstützung bereits signalisiert, darunter Unternehmen wie Mercedes-Benz in Sindelfingen und Bosch in Renningen.