Lesen Sie aus unserem Angebot: Gemeinde will Notfall-Sirenen anschaffen
Er kritisierte „das Festhalten an nicht mehr zeitgemäßen Zuschusskriterien“, was zu einer erheblichen Zunahme der Gefahr von Sach- und Personenschäden führe. Denn die sogenannten 100-jährigen Regenereignisse passierten nicht mehr nur alle 100 Jahre, sondern deutlich häufiger, so Thomas Fritsch. Das 2,2 Millionen Euro teure Rückhaltebecken Paulinensee finanzierte die 2800-Einwohner-Gemeinde zum großen Teil per Darlehen. Dadurch beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung 600 Euro.
Auch ein deutlich teureres, weil größeres Rückhaltebecken Grenzbach müsste Mönsheim nach den aktuellen Zuschusskriterien aus eigenen Mitteln finanzieren. Der Bürgermeister legte gegenüber dem Umweltministerium dar, dass durch ein solches Vorhaben die Gesamtverschuldung der Gemeinde so sehr steigen würde, dass der Haushalt nicht mehr genehmigungsfähig wäre und auch die Erfüllung der Pflichtaufgaben nicht mehr gewährleistet sei.
Gemeinderat fordert Druck auf Politik
Der Gemeinderat Hans Kuhnle (UBLM) wies in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Projekte zum Hochwasserschutz hin, in die die Gemeinde bereits viel Geld investiert habe, nämlich den Paulinensee und die Renaturierung des Grenzbachs im Gewerbegebiet. „Wir sollten nicht lockerlassen und versuchen, weitere Maßnahmen zu realisieren“, forderte er. Weil Mönsheim das Rückhaltebecken Grenzbach nicht allein finanzieren könne, solle man entsprechende Forderungen „in die politische Landschaft tragen und Druck machen“.
„Nach meinem jetzigen Kenntnisstand würde ich sagen, dass wir das Fachbüro Wald+Corbe mit der Vorplanung beauftragen“, sagte Thomas Fritsch. Er schlug vor, das Thema bei den anstehenden Haushaltsberatungen zu besprechen. Erst im Jahr 2020 war dies wegen der Kosten von rund 50 000 Euro abgelehnt worden.