Die geplante S 62 kommt in den Hauptverkehrszeiten der Hesse-Bahn in die Quere. Der Zweckverband fordert daher vom Regionalverband die Einhaltung von Absprachen.

Kreis Böblingen - Das vom Verband Region Stuttgart vorgestellte Konzept für die Express-S-Bahn S 62 stößt beim Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn auf massive Kritik. In einer Pressemitteilung fordert der Zweckverband die Einhaltung von Absprachen in Sachen Express-S-Bahn.

 

„Wir müssen uns auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass die Hermann-Hesse-Bahn für die Bürgerinnen und Bürger ein optimales Verkehrsangebot bietet“, sagt der Calwer Landrat und Zweckverbandsvorsitzende Helmut Riegger (CDU). „Das war und ist unser Anspruch. Da wir dies durch die sogenannte Express-S-Bahn beeinträchtigt sehen, sind wir zum Handeln gezwungen.“ Erst durch die Presse habe man von den konkreten Plänen zur Express-S-Bahn S 62 erfahren.

Calw: Das neue Konzept weicht stark vom Entwurf ab

Eine Express-S-Bahn war bereits Gegenstand der Verhandlungen zum sogenannten zweiten Stufenkonzept zur Hesse-Bahn. Das jetzt vorliegende Konzept einer beschleunigten S-Bahn weiche deutlich von den ursprünglich vorgestellten Rahmenbedingungen ab. „Besonders stört uns, dass gegenüber den damals getätigten Aussagen nun eine deutliche Ausweitung der Bedienzeiten vorgesehen ist“, so Riegger.

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Zwar habe man tatsächlich der Express-S-Bahn den Vorrang eingeräumt, allerdings sei von wenigen Fahrten in der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit die Rede gewesen. „Gerade in der Hauptverkehrszeit ist es für die Hermann-Hesse-Bahn wichtig, Fahrgäste aus dem Kreis Calw auf die S-Bahnlinien S 6 und S 60 zu bringen.“

Umstieg in Renningen ist entscheidend

Der einfache Umstieg in Renningen auf die S 60 zu den Arbeitsplätzen in Böblingen und Sindelfingen führe zu deutlichen Fahrgastgewinnen, die in aller Interesse seien. Der Verwaltungsrat verständigte sich darauf, umgehend Gespräche mit allen Beteiligten aufzunehmen, „um im Sinne der Fahrgäste eine Verbesserung zu erreichen“.