Gern gesehener Gast auf Taufen
Die häufige Abwesenheit ihrer Mutter fand Barbara Jetter als Kind nicht immer gut, klar. „Doch es war selbstverständlich.“ Eine Haushaltshilfe unterstützte – Hebammen hatten das Recht, die Hausarbeit liegenzulassen, wenn der Beruf es erforderte. Ebenso war die älteste Tochter mehr eingespannt, als das in anderen Familien der Fall war.
Allerdings brachte der Beruf der Mutter auch Annehmlichkeiten mit sich: Frida Rapp war Gast bei vielen Taufen – „von denen sie gute Kuchen mitbrachte“, sagt Barbara Jetter. Und wenn die Mutter mit dem Zug fuhr – meistens radelte sie – wartete der Schaffner geduldig, wenn er Frida Rapp heraneilen sah. Von deren sieben Töchtern übrigens keine Hebamme wurde. Die Mutter habe abgeraten, angesichts des ständigen Einsatzes.
Hausgeburten jetzt wieder möglich
Cornelia Mewis, geborene Kessler, war eines der letzten Kinder, die mit Frida Rapp das Licht der Welt erblickten. Cornelia Mewis wiederum war eine der ersten Frauen in Hemmingen, die wieder zuhause entbunden haben – was in der Gemeinde und Umgebung von 1996 an die freiberufliche Hebamme Ursula Flagmeier ermöglichte. Ihre Praxis in Hemmingen führt seit 2020 Lorena Hägele.