Ob unterhaltsame Seniorennachmittage, Vortragsreihen zu altersbedingten Erkrankungen oder eben der Einsatz für eine altersgerechte Stadtentwicklung – der gemeinnützige Verein setzt sich aktiv für die Interessen älterer Mitbürger ein.

Heimsheim - Wenn Margot Ritz nach den Sorgen der älteren Mitbürger in Heimsheim gefragt wird, dann muss sie nicht lange überlegen. „Da ist vor allem das Thema altersgerechtes Wohnen“ sagt sie. „Ist die Wohnung barrierefrei, damit ich so lange wie möglich selbstständig sein kann? Diese Fragen beschäftigen die Menschen“, weiß die Vorsitzende des Heimsheimer Stadtseniorenrates und sichert zu: „Auch wenn wir in den Gremien nicht stimmberechtigt sind, stehen wir für die Standpunkte der Senioren ein.“

 

Ob unterhaltsame Seniorennachmittage, Vortragsreihen zu altersbedingten Erkrankungen oder eben der Einsatz für eine altersgerechte Stadtentwicklung – der gemeinnützige Verein setzt sich aktiv für die Interessen älterer Mitbürger ein.

Rund zwei Jahre ist es her, als Margot Ritz mit weiteren Senioren die Vereinsgründung besiegelte und die Arbeit aufnahm. Welchen Bedarf es bei älteren Mitbürgern gab, das war der Initiatorin bestens bekannt, stand sie doch früher im Dienst der Leonberger Sozialstation. „Anfangs gab es die Befürchtung, dass wir den bestehenden Vereinen und Institutionen Konkurrenz machen“, sagt die Frau, die dem Seniorenrat aber eine ergänzende Rolle zuschreibt. „Wir möchten ein Ansprechpartner für die Senioren sein, der die für sie relevanten Aktivitäten und Informationen bündelt.“ Dass man sich für die Gründung eines Vereins entschied, kam nicht von ungefähr. „Als freie Organisation wären wir vom Gutwillen der Stadt abhängig“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Kurt Titz-Packmor. Stattdessen hat der Rat direkten Draht nach ganz oben. Denn in der Vorstandschaft sitzt auch Heimsheims Bürgermeister Jürgen Troll.

Es gibt viel zu tun

Über mangelnde Arbeit dürften sich die 25 Mitglieder, die sich einmal im Monat in der Cafeteria der Zehntscheune treffen und stets auf der Suche nach helfenden Händen sind, nicht beschweren. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat der Stadtseniorenrat zahlreiche Projekte und Kooperationen angestoßen. So wirkten die Mitglieder bei den Schlosshofspielen mit und auch die Organisation des Seniorennachmittags in der Stadthalle liegt nun in der Hand des gemeinnützigen Vereins. Geplant für dieses Jahr sind außerdem verschiedene Vortragsreihen etwa zu den Themen Demenz und Schlaganfall genauso wie die Durchführung von Einkaufsfahrten oder das Projekt Leihoma/Leihopa gemeinsam mit der Initiative für Kinder- und Jugendliche Heimsheim.

Ein Meilenstein ist sicherlich die Publikation der 60-seitigen Info- und Vorsorgebroschüre, die an vielen öffentlichen Stellen oder Arztpraxen ausliegt. Hier finden die Bürger relevante Adressen und Ansprechpartner von Beratungsstellen und Pflegeeinrichtungen sowie Informationen zu den Themen Ehrenamt, Weiterbildung und Vorsorge.

Eine Frage des Geldes

Der Stadtseniorenrat finanziert sich in erster Linie durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Einnahmen durch Werbeanzeigen in der Informationsbroschüre. Künftig erhalten die Senioren auch einen Pauschalbetrag von 150 Euro aus dem Vereinsförderungsprogramm der Stadt.

Welchen Einfluss der Stadtseniorenrat hat, macht Margot Ritz an einem Beispiel aus. „Eine ältere Dame hatte sich darüber beschwert, dass der Bus nicht am Friedhof anhält“, erzählt die Heimsheimerin, die das Anliegen bei der Bürgerfragestunde vortrug, woraufhin sich der Gemeinderat zeitnah mit dem Busunternehmen in Verbindung setzte. „Am Ende war es aus Rentabilitätsgründen zwar nicht möglich, eine weitere Haltestelle einzurichten“, sagt sie. „Aber die Anfrage wurde ernst genommen, weil sie von einem Verein kam.“