Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie verschiebt die Stadt Heimsheim die geplante Erhöhung.

Heimsheim - Ein wenig Entlastung für Eltern in der Corona-Zeit will die Stadt Heimsheim bei den Gebühren in der Kinderbetreuung schaffen. Der Drei-Jahres-Plan sah vor, dass die Gebühren zum 1. Januar 2021 erhöht werden – um sechs Prozent in der Krippe, um sogar zwölf Prozent beim Kindergarten und beim Hort. Auf Anregung einiger Elternbeiräte hin schlug die Verwaltung im Gemeinderat vor, die Gebührenerhöhung um ein Jahr zu verschieben. Der Gemeinderat stimmte geschlossen zu. Außerdem wird die Anmeldegebühr im Krippenbereich wegen des zu hohen Verwaltungsaufwands wieder gestrichen.

 

Die jährliche Erhöhung war 2019 vom Gemeinderat beschlossen worden. Am 1. Januar 2021 wäre der zweite Schritt der Erhöhung erfolgt. Dazu hatte die Stadt den Elternbeirat noch einmal um eine Stellungnahme gebeten. „Ein Teil der Eltern hat der Erhöhung zugestimmt. Andere haben aber auf die geänderten Bedingungen hingewiesen, die bei dem Beschluss 2019 noch nicht absehbar waren“, erklärte die Leiterin des Amtes für Bildung und Soziales, Alexandra Kreisle. Beispielsweise die Verdienstausfälle in den Familien, aber auch die zum Teil noch immer bestehenden Einschränkungen im Betreuungsangebot. „Der Kindergartenalltag hat sich seit Corona verändert. Das Kindergartenjahr 2020/2021 findet unter Pandemie-Bedingungen statt.“

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Aus diesem Grund schlug die Verwaltung vor, mit der Erhöhung noch ein Jahr zu warten. Aus dem Gemeinderat gab es dafür ein positives Echo, das Votum fiel einstimmig. Stefan Adelmann (Freie Wählervereinigung) gab trotzdem zu bedenken, dass viele Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen von Corona betroffen seien, die deshalb aber keine gesonderte Behandlung erhielten.

Keine Anmeldegebühr mehr für die Krippe

Noch zwei weitere Veränderungen betreffen den Betreuungsalltag. Zum einen hat die Verwaltung die Gebühr für die Ferienbetreuung aus der geltenden Satzung gestrichen – denn diese kann wegen Corona nicht mehr angeboten werden. Die zweite Änderung betrifft die Anmeldegebühr im Krippenbereich.

Die Stadt verlangt seit dem 1. Januar eine Anmeldegebühr in Höhe von 50 Euro für eine Krippenanmeldung, die zurückbezahlt wurde, wenn die Eltern das Angebot tatsächlich wahrnahmen. Das sollte sicherstellen, dass sich die Eltern verbindlich anmelden und die Stadt so zuverlässiger planen kann, weil Eltern dann nicht kurzfristig einen Rückzieher machen, so die Idee. Dahingehend hatte es in der Vergangenheit nämlich schlechte Erfahrungen gegeben. „Wir haben aber festgestellt, dass sich das nicht bewährt“, so Alexandra Kreisle. Die Anmeldungen waren zuverlässig, aber ob das nun mit den Gebühren zusammenhängt, lässt sich nicht feststellen. Dafür aber brachte die Aktion einen unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand mit sich.

„Das ist bei allem so, bei dem Geld hin- und herbewegt wird“, erklärte der Bürgermeister Jürgen Troll. Stefan Adelmann wollte trotzdem gerne an dem System festhalten, „sonst ist die Gefahr, dass wir bald wieder die alte Situation haben“. In dem Fall könne man die Gebühr aber auch einfach wieder einführen, so Troll.