Erste Entwürfe für das neue Gewerbegebiet Egelsee II in Heimsheim liegen jetzt vor. Die Pläne für die Autobahn haben spürbare Auswirkungen darauf.

Heimsheim - Das Gewerbegebiet Egelsee II in Heimsheim existiert bislang nur auf dem Papier. Und selbst das bildet für das Planungsbüro mquadrat, das von der Stadt Heimsheim beauftragt wurde, eine ungewöhnliche Herausforderung. Denn die künftige Entwicklung der direkt angrenzenden A 8 und deren Ausfahrten ist immer noch nicht genau absehbar – wird aber direkten Einfluss nehmen auf das neue Gewerbegebiet. Auf Bitten des Büros hat das Regierungspräsidium zwischenzeitlich einen Entwurf abgegeben, wie die zukünftige Anbindung aussehen könnte, damit ein sinnvoller Entwurf von Egelsee II überhaupt möglich wird. Das Ergebnis hat der Geschäftsführer von mquadrat, Manfred Mezger, in der Gemeinderatssitzung vorgestellt.

 

Die Eckpunkte von Egelsee II stehen längst fest. Es wird sich genau gegenüber dem bereits bestehenden Gewerbegebiet Egelsee I befinden, also auf der Westseite der Landesstraße 1134 (Mönsheimer Straße). Die Begrenzung nach Norden bildet die Zufahrtsstraße zur Justizvollzugsanstalt, im Süden beginnt es etwa auf Höhe der Römerstraße, der Zufahrt zu Egelsee I. Die gesamte Fläche des neuen Baugebiets umfasst etwa 6,5 Hektar und ist damit deutlich kleiner als sein Vorgänger, der mehr als 18 Hektar groß ist.

Die Zufahrt zur JVA hat beim Kleeblatt keinen Platz mehr

Nun wird sich die Verkehrssituation an der Heimsheimer Anschlussstelle zur A 8 in den nächsten Jahren merklich verändern. Wie genau, das ist noch in der Diskussion. Und das macht die Pläne für Egelsee II so schwierig. Bekannt ist immerhin, dass nach jetzigem Stand vom Bund eine Kleeblatt-Lösung präferiert wird, also kurvenförmige Zu- und Abfahrten, die, von oben betrachtet, wie ein Kleeblatt aussehen. Das hätte große Auswirkungen auf Egelsee II. Die Verbindung zur Autobahn würde dabei so viel Platz beanspruchen, dass eine nördliche Anbindung ans Gewerbegebiet nicht mehr möglich ist. Und nicht nur das: Die jetzige Zufahrt zur JVA müsste ebenfalls wegfallen und stattdessen über das neue Gewerbegebiet erfolgen.

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Die Zufahrt für Egelsee II wird dem neuen Plan nach daher direkt gegenüber derer zu Egelsee I liegen, also eine Kreuzung mit der Römerstraße und der Mönsheimer Straße bilden. Beide Gewerbegebiete erhalten eine Bushaltestelle etwa auf Höhe der beiden Zufahrtsstraßen. Damit ein Queren der Landesstraße für Fußgänger gefahrlos möglich ist, wird eine Ampelanlage eingerichtet. Die Mönsheimer Straße selbst wird auf Höhe der Zufahrten deutlich verbreitert, damit ausreichend Platz für Abbiegespuren ist.

Für die Aufteilung innerhalb des neuen Gewerbegebiets mussten die Mitarbeiter von mquadrat umdenken. Die große Südeinfahrt führt dazu, dass die Straße eine große Kurve machen muss, die das Gebiet zerschneidet. „Wir mussten es so gestalten, dass trotz der großen Schleife noch ein passables Teilstück für Gewerbeflächen entsteht“, erklärte Manfred Mezger. Für das kleine Teilstück in der Kurve verbleiben immerhin 2500 Quadratmeter. Mezger wies allerdings darauf hin, dass es sich dabei um einen recht prominenten Platz direkt an der Landesstraße handeln wird. „Das sollte optisch dann auch ein Aushängeschild bilden.“ Er riet daher, für diesen Platz eher nach Dienstleistern zu suchen.

Parkdauer soll eingeschränkt werden

Da die Zufahrtsstraße eine Linie mit der Römerstraße bilden soll, ergab sich eine weitere kleine Hürde. Südlich der neuen Zufahrt wird es einen Flächenüberhang geben, der aber zu schmal ist, um dort Gebäude hinzustellen. Die Lösung: Parkplätze. In diesem Zusammenhang schlug Mezger zum Wohlwollen des Gemeinderats vor, Parkflächen mit zeitlicher Begrenzung oder nur für Anlieger zu schaffen. Das Problem haben nämlich die Anlieger von Egelsee I: „Die Plätze dort werden oft als ,Park & Ride‘-Plätze für die Autobahn genutzt“, berichtete Ralf Rüth (CDU). Das soll in Egelsee II fortan vermieden werden.

Mit den Plänen zeigte sich der Gemeinderat soweit zufrieden. Ein Punkt trieb Stefan Adelmann (Freie Wählervereinigung) allerdings um: Mit einer neuen Zufahrt zur JVA entstehen einerseits Baukosten, andererseits geht der Stadt Gewerbefläche dadurch verloren. Ob hier eine Entschädigung des Bundes zu erwarten sei, fragte er sich. Schließlich seien etwaige Änderungen an der Zufahrt allein den Plänen für die Autobahn geschuldet. „Das sehen wir auch so und hoffen auf ein Entgegenkommen“, sagte Manfred Mezger. Vorher müssen aber die Pläne für die Autobahn erst einmal abgeschlossen sein.