Der Rat entscheidet einstimmig: Der Verein bekommt 330 000 Euro von der Stadt für sein Projekt.

Heimsheim - Es ist ein ganz großer Wunsch, der für den TSV Heimsheim am Montag in Erfüllung gegangen ist – in jedem Sinne des Wortes. Denn seit acht Jahren wünschen sich die Fußballer des Vereins sehnlich einen Kunstrasenplatz. Mit mehr als einer halben Million Euro Kosten ein echtes Großprojekt. Der Gemeinderat Heimsheim hat nun einstimmig beschlossen, das Projekt mit 330 000 Euro zu bezuschussen. Der Württembergische Landessportbund (WLSB) unterstützt das Vorhaben mit rund 85 000 Euro. Darüber hinaus gibt die Stadt das Geld für die Sportplatzpflege für die nächsten 15 Jahre, knapp 70 000 Euro, als Vorschuss hinzu. Um die 70 000 Euro muss der Verein noch selbst in die Hand nehmen. Noch in diesem Monat soll die große Sponsorensuche beginnen.

 

„Das Problem ist bei einem normalen Rasenplatz, dass er im Winter, und wenn es viel regnet, schnell weich wird“, erklärt der TSV-Vorsitzende Bernd Meerwarth. „Das ist dann wie ein Acker und unbespielbar. Das Training muss dann ausfallen.“ Oft müssen die Fußballer deshalb auf den Sportplatz der Schule ausweichen. „Kunstrasen ist immer bespielbar.“ Er kann schnell von Schnee befreit werden, Wasser fließt schnell ab, „da gibt es kaum Trainingsausfälle“. Deshalb kam schon vor einigen Jahren der Wunsch im Verein auf, einen entsprechenden Platz zu bekommen. Beim ehemaligen Bürgermeister Uwe Rupp seien sie damit auf wenig Interesse gestoßen. Mit Jürgen Troll, Bürgermeister seit 2013 und früher viel aktiv für den Jugendfußball, sei die Sache aber endlich ins Rollen gekommen, so Meerwarth.

Jetzt beginnt die Sponsorensuche

Im Januar 2015 äußerte der TSV seinen Wunsch nach einem Kunstrasenplatz erstmals schriftlich. Untersuchungen der Stadtverwaltung gaben einen ersten Aufschluss über die voraussichtlichen Kosten. Nachdem auch der Gemeinderat sich 2016 positiv zu dem Vorhaben äußerte, bildete sich ein spezieller Arbeitskreis – mit TSV- und Ratsmitglied Rolf Vetter (SPD) als Bindeglied zwischen Rat und Verein –, der das Projekt weiter voranbrachte. Schließlich die große Abstimmung, der Beschluss der Ratsmitglieder fiel einstimmig. Von den anwesenden TSV-Mitgliedern gab’s dafür sogar Applaus. Schließlich beteiligt sich die Stadt nicht nur mit den 330 000 Euro an dem Projekt, sie schießt auch die gewährte Summe des WLSB vor.

Auch nach dem positiven Bescheid steht dem TSV noch eine Menge Arbeit bevor: Die Suche nach Sponsoren. „Wir wollen jetzt Patenschaften einführen“, erklärt Meerwarth. Dafür wird der neue Platz in mehrere Parzellen aufgeteilt, große und kleine, die sich die Spender durch ihren jeweiligen Beitrag sichern können. „Wenn dabei um die 30 000 bis 40 000 Euro zusammen kommen, wäre das schon ein großer Gewinn“, so Meerwarth.

Start soll noch dieses Jahr erfolgen

Von jetzt an möchte der Verein zügig vorankommen. Der Wunsch lautet klar, noch dieses Jahr mit dem Bau loszulegen, damit einer der Fußballplätze auf der Wanne bald zum Kunstrasenfeld wird. Gemeint ist allerdings nicht der Platz direkt am Vereinsheim, sondern der etwas kleinere, direkt dahinter gelegene.

Der Turn- und Sportverein hat mehr als 1160 Mitglieder, damit ist fast jeder vierte Heimsheimer im TSV. Insgesamt 450 Kinder und Jugendliche werden in den unterschiedlichen Sparten betreut, allein zwischen 150 und 200 in der Fußballabteilung. Außerdem kicken zwei Herrenmannschaften, eine Alte-Herren- und eine Damenmannschaft für den Verein.