Wie kann geholfen werden? „Wir informieren über Sozialhilfeleistungen und unterstützen auch, Hilfen zum Lebensunterhalt zu beantragen und soziale Rechte durchzusetzen“, sagte Susanne Wildt. Engen Kontakt habe man auch mit der Schuldnerberatung der Diakonie in Böblingen. Der Weg zu anderen Beratungsbereichen ist im Haus der Diakonie sehr kurz, etwa zur Ehe- und Familienberatung, zur Schwangerenberatung und zur Beratung für Krebskranke. Auch erholungsbedürftige Väter und Mütter können sich rund um das Thema Kur unterstützen lassen.

 

Weitere Hilfsangebote sind der Sozialpsychiatrische Dienst sowie die Tagesstätten für psychisch erkrankte Menschen in Leonberg und in Sindelfingen. „Zu uns kommen Patienten mit Krankheiten verschiedener Ausprägungen, von Depressionen bis Psychosen“, schilderte Ralph Fleischmann den hilfesuchenden Personenkreis. Der Dienst werde häufig auch von Angehörigen, Krankenhäusern und behandelnden Ärzten kontaktiert, manchmal sogar von Arbeitgebern. „Wir versuchen alles, damit der Erkrankte den Arbeitsplatz behalten kann“, so Fleischmann. 1981 wurde dieser Dienst gegründet. Derzeit arbeiten dort 13 Fachkräfte, die auf acht Vollzeitstellen verteilt sind. Jeder betreue etwa 110 Patienten im Jahr. Zum Teil schon seit 30 Jahren leiten Ehrenamtliche Begegnungs- und Kontaktgruppen.

Ehrenamtliche sind unverzichtbar

In den Tagesstätten für psychisch erkrankte Menschen, die vom Landkreis Böblingen mitfinanziert werden, können die täglich etwa 25 Besucher nicht nur Kontakte knüpfen und ihre Freizeit mit anderen verbringen, sondern sich auch über Hilfsangebote informieren und beraten lassen. Bei den Beschäftigungsangeboten seien viele, speziell geschulte Ehrenamtliche tätig, so Fleischmann. Der Fachkräftemangel sei enorm, erklärte er den Zuhörern von der Bezirkssynode und fuhr fort: „Bei uns gibt es keine leichten Aufgaben.“

Besonders wichtig ist die Mithilfe von Ehrenamtlichen in den Diakonie-Läden in Eltingen und Malmsheim sowie im Diakoniekontaktladen in der Leonberger Bahnhofstraße, sagte Simone Schächterle. 140 freiwillige Helfer seien hier im Einsatz. In Malmsheim soll ganz neu ein Nähprojekt starten für Frauen mit und ohne Fluchterfahrung, kündigte sie an.