Jörg Kaaden verabschiedet sich als Trainer des Handball-Verbandsligisten TSF Ditzingen. Die 28:29-Niederlage gegen das Schlusslicht Remshalden ist zweitrangig.

In der letzten Spielminute griff Trainer Jörg Kaaden mit der Trikotnummer 44 selbst aktiv ins Spielgeschehen ein. Da lag seine Mannschaft im Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht SV Remshalden knapp mit 28:29 in Rückstand. Ein Tor fiel nicht mehr, die Niederlage war besiegelt. Doch das kümmerte an diesem späten Samstagabend in der Ditzinger Sporthalle Glemsaue keinen mehr. Auch nicht, dass der Handball-Verbandsligist zum Saisonfinale den vierten Tabellenplatz verpasst hatte und nun auf Rang fünf in die Sommerpause geht.

 

Eine lange Abschiedsfeier

Die Mannschaft hatte ihren Trainer auf den Platz geholt und damit eine lange Abschiedsfeier eingeleitet. Nicht nur Jörg Kaaden verlässt die TSF Ditzingen – er heuert beim Landesliga-Aufsteiger HB Ludwigsburg an. Auch die Spieler Marcus Haselbauer, Dennis Zwicker, Marco Dömötör und Mark Falkenburger kehren dem Verbandsligisten den Rücken.

Die Entscheidung, neue Wege zu gehen, hatten die TSF Ditzingen und Jörg Kaaden, der sieben Jahre die erste Mannschaft betreute, schon früh in der Saison beschlossen. „Uns war es wichtig, dass wir ein sauberes Ende finden“, sagte der Sportliche Leiter David Thomitzni. Kaadens Nachfolger wird in der neuen Saison Olaf Steinke. Ditzingens Ex-Trainer freut sich auf seine neue Aufgabe beim HB Ludwigsburg.

In sieben spannenden Jahren viel gelernt

Der 43-Jährige, der aus Schmiden von der Jugendarbeit an die Glems kam und erstmals ein Herren-Team in Eigenregie trainierte, blickt auf sieben spannende Jahre in Ditzingen zurück. Mit vielen Höhen und auch Tiefen. „Ich habe hier viel gelernt.“ Gleich in seinem zweiten Jahr stieg die Mannschaft in die Württembergliga auf. „Das war mit Sicherheit der Höhepunkt in dieser Zeit.“

Doch genauso schnell ging es nach einer Saison wieder direkt zurück in die Landesliga – zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Verbandsliga. „Das war ein bitterer Moment.“ Doch letztendlich ist Kaaden stolz, „was sich daraus entwickelt hat“. Die zwei Bezirkspokalsiege will der Trainer nicht unvergessen lassen, auch nicht den Aufstieg in die neu geschaffene Verbandsliga.

Eine große Herausforderung sei die Coronapandemie gewesen. „Wir haben als Team versucht, das Beste daraus zu machen.“ Und letztendlich habe er seine Abschluss-Saison in vollen Zügen genossen. „Das war jetzt, trotz einiger Rückschläge, vielleicht die schönste Runde, auch aus kameradschaftlicher Sicht.“

Zu viele Fehlwürfe

Im finalen Spiel gegen den SV Remshalden erwischten die TSF Ditzingen keinen guten Start. Fünf Fehlwürfe zählte Jörg Kaaden in den ersten neun Minuten, zur Halbzeit waren es zehn. „Und in der Abwehr haben wir auch keinen Zugriff bekommen.“ So lag die Mannschaft in der Pause mit 13:16 Toren zurück.

„So wollten wir uns nicht von unserem Publikum verabschieden“, sagte der TSF-Coach. Dementsprechend fielen seine Worte in der Kabine aus. Wie ausgewechselt präsentierte sich das Team dann auf dem Feld, machte den Rückstand wett und ging zwischenzeitlich mit zwei Toren in Führung. Am Ende war es eine enge Kiste. Doch das kümmerte niemanden mehr.

TSF Ditzingen: Biehl, Neff, Bernert (2), Falkenburger (2), Haselbauer (1), Hölzel (2), Kienle (1), Häußlein, Ruoff (2), Dömötör (3), Hüther (10/2), Bohnen (4), Bauer (1).