Es dauert eine Weile, ehe der Bundesligist im Saisoneröffnungsspiel beim SV Leonberg/Eltingen auf Touren kommt.

Leonberg - Eine 22:38-Packung in eigener Halle – und trotzdem lauter zufriedene Gesichter bei den Gastgebern vom SV Leonberg/Eltingen: so etwas geht nur im Saisoneröffnungsspiel gegen einen Bundesligisten. Gegen die MT Melsungen erfüllte der Württembergligist vor rund 350 Zuschauern die Erwartungen seines Trainers Tobias Müller. Mehr als 20 Tore schießen und keine 40 kriegen, lautete die Vorgabe. Vor zwei Jahren endete die Partie gegen den gleichen Gegner noch mit einem 20:46. Spielfilm Tobias Reichmann eröffnete zwar den Torreigen per Siebenmeter, die ersten Minuten gehörten aber den Leonbergern, die „rotzfrech“ (Tobias Müller) begannen. In der siebten Minuten zeigte die Anzeigetafel eine 5:4-Führung an. Melsungen-Coach Heiko Grimm forderte seine etwas müde wirkenden Mannen zu konzentrierterem Spiel auf. Bis zur 20. Minute (10:14) blieben die Gastgeber dran. Erst dann stieg die Fehlerquote. Und das wurde bis zur Pause recht humorlos mit 22:13 bestraft.

 

In Hälfte zwei wurde es wilder. Melsungen erhöhte das Tempo, wurde aber nicht effektiver. Für das spielerische Kabinettstückchen sorgte das Heimteam. Chris Auer und Dominik Fischer zeigten einen Kempa-Trick. Der Ball landete auch im Tor, doch das Leonberger Schiedsrichtergespann Carsten Müller/Philipp Schmidt gab den Treffer nicht. Den Schlusspunkt setzte Philip Schückle zum 22:38, der auch schon den ersten Leonberger Treffer erzielt hatte.

Drei von vier deutschen Nationalspielern auf der Platte

Nationalspieler Der 2,10 Meter lange Finn Lemke, Tobias Reichmann und Kai Häfner spielten im ersten Durchgang. Der nach einem Kreuzbandriss gerade erst genesene Julius Kühn durfte pausieren. Die Belastung nach zwei harten Tagen im Trainingslager in Esslingen wäre zu groß geworden. Das Quartett der deutschen Auswahlspieler hatte nach dem Spiel am meisten zu tun, erfüllte aber geduldig und ausdauernd sämtliche Autogramm- und Fotowünsche. Neuzugänge Zur Saisoneröffnung präsentierten sich die Neuen im Leonberger Team erstmals dem heimischen Publikum. Der Trainer Tobias Müller stellte ihnen ein gutes Zeugnis aus. Routinier Marius Hufnagel deutete sein großes Repertoire an Täuschungs- und Wurfvarianten an. Spielmacher David Zimmermann blieb bei den Siebenmetern nervenstark, Schlussmann Fabian Rigl kann mit dem Niveau von Dominik Koch und Max Schneider mithalten, und Bernhard Kutzner, so Müller, bringe alles mit, was ein Kreisläufer braucht. Keine Angst vor großen Namen zeigte auch Quan Tran, der in der vergangenen Saison noch im Leonberger Bezirksklasse-Meisterteam gespielt hat. Ansage So wie beim Gegner aus Melsungen wird auch beim SV Leonberg/Eltingen ein Platz unter den ersten Fünf angepeilt. „Ich nehme auch die Top Sieben, denn das ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für die eingleisige Württembergliga“, sagt Tobias Müller.