it dem 25:28 gegen den TSV Alfdorf/Lorch kassiert der Württembergligist SV Leonberg/Eltingen die zweite Heimpleite in Folge.

Leonberg - Jetzt sind sie doch aufgezogen, die ersten dunklen Wolken am bislang so heilen Leonberger Handballhimmel. 25:28 gegen den TSV Alfdorf/Lorch. Das Team von Trainer Tobias Müller hat zum ersten Mal in dieser Saison zweimal in Folge verloren – und das auch noch in eigener Halle. Der Coach blickte während der Pressekonferenz sichtlich angefressen in die Runde und ließ kein gutes Haar an seiner Mannschaft: „Wir hatten keinen Zugriff, da war kein Wille. Tempospiel, Wurfauswahl, Wurfquote – alles schlecht. Wenn wir nicht 120 Prozent bringen, gewinnen wir kein Spiel.“

 

Die Analyse der sportlichen Defizite kurz nach dem Abpfiff lag für den Übungsleiter auf der Hand. Den psychologischen Aspekt, warum so viele Spieler unter ihren Möglichkeiten blieben, muss er allerdings noch genauer ausloten. Das letzte Drittel der Saison ist angebrochen. Der SV Leonberg/Eltingen mischt – und das hätten vor der Saison nur die allergrößten Optimisten für möglich gehalten – kräftig mit im Titelrennen. Das hat sich die Mannschaft hart erarbeitet. Auf einmal hat sie etwas zu verlieren. Ein Gedanke, der die Knie weich werden und die Hände zittern lässt?

Knappe Pausenführung

Der Trainer Tobias Müller schien es fast zu ahnen, was da kommen sollte. Schon beim ersten Gegentor ging er förmlich in die Luft. „Freunde, das ist zu einfach“, quittierte er das 1:1 in der zweiten Minute lautstark. Die erhoffte Wirkung blieb jedoch aus. In der Abwehr taten sich ungewohnt große Lücken auf, die vor allen Dingen Jan Spindler – er erzielte zwölf Tore (davon sechs Siebenmeter) – und Robin Czapek immer wieder nutzten. Dominik Koch im Leonberger Tor verhinderte Schlimmeres, indem er gleich die ersten beiden Siebenmeter parierte und noch drei hundertprozentige Chancen vereitelte. Weil er aber auch Tore kassierte, die er nach der Meinung seines Trainers nicht hätte kassieren dürfen, durfte nach der Pause (15:14) Max Schneider ran. „Der Torhüterwechsel hat sich nicht ausgezahlt“, musste Müller nach der Partie konstatieren.

In den letzten sechs Minuten ohne Tor

Die Gastgeber verschafften sich schnell einen Drei-Tore-Puffer (17:14). Die Partie schien nun doch den erwarteten Verlauf zu nehmen. Auch wenn der SV Leonberg/Eltingen weiterhin bedenklich wackelte, bis zum 25:24 (54.) durch Christian Auer, der eine Hundert-Prozent-Quote von der Siebenmeterlinie hatte, blieben die Gastgeber auf Kurs. Danach ging jedoch nichts mehr. „Was wir nach dem 25:24 gemacht haben – da fehlen mir die Worte“, sagte Müller.

Philip Schückle fehlte der Mannschaft bereits, nachdem er in einer harten Entscheidung wegen Foulspiels mit Rot vom Platz gestellt worden war (48.), Lars Neuffer scheiterte mit einem von mehreren unvorbereiteten Würfen, Christoph Hönig kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe und leistete sich wie Christian Auer einen unnötigen Fehlpass – Alfdorf nutzte die Schwächen und drehte die Partie mit einem 4:0-Lauf zum 28:25.

SV Leonberg/Eltingen: Koch, Schneider, Rilling, Binder (3), Auer (10/7), Nicolau (2), Baumgartl, Neuffer (5), Hönig (1), Ulrich (1), Fischer, Hörsting, Schückle (3).