Zum vierten Mal hat der TSV Korntal das so genannte Rixe-Spiel organisiert, zum ersten Mal fand die Veranstaltung im Sommer statt. Und zum vierten Mal stellte sich die SG BBM Bietigheim für diesen guten Zweck zur Verfügung – und hatte mit dem deutschen Vizemeister Rhein-Neckar-Löwen einen hochkarätigen Gegner.

Korntal - Es ist ziemlich genau 19 Uhr, als die eigentliche Hauptperson des Abends in die Korntaler Sporthalle kommt: Der ehemalige TSV-Spieler, -Trainer und Abteilungsleiter Jörg Riexinger wird im Rollstuhl von seiner Ehefrau an seinen Platz geschoben. „Er war so aufgeregt, dass er am liebsten schon heute Mittag in die Halle wollte“, berichtete Alexandra Riexinger, die ihren Mann seit seinem Trainingsunfall mit Herz- und Kreislaufstillstand im Jahr 2011 umsorgt.

 

Zum vierten Mal hatte der TSV Korntal aus diesem Anlass das so genannte Rixe-Spiel organisiert, zum ersten Mal fand die Veranstaltung im Sommer statt. Und zum vierten Mal stellte sich die SG BBM Bietigheim für diesen guten Zweck zur Verfügung – und dafür wollte sich Jörg Riexinger bedanken. Zusammen mit seiner Frau überreichte er SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer eine Flasche Champagner in einer Geschenkbox, die beide mit Fotos von den vergangenen drei Rixe-Spielen verziert waren. „Er möchte nicht nur etwas bekommen, sondern auch etwas zurückgeben“, erklärte Alexandra Riexinger die Geste. Mayerhoffer zeigte sich sehr berührt: „Wir kommen sehr, sehr gerne hierher“, beteuerte er.

Weniger gern wird er die erste Halbzeit der Partie seiner SG BBM gegen die Rhein-Neckar-Löwen in Erinnerung behalten. Der Bundesligist überrollte den Zweitligisten in der Anfangsphase, so dass Mayerhoffer bereits nach vier Minuten und Kontertoren durch die Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki zum 2:4 eine Auszeit nahm. Doch auch anschließend war ein Klassenunterschied erkennbar, über 12:5 (16.) bauten die Löwen ihre Führung bis zur Pause auf 17:8 aus. „Wir hatten enorme Probleme mit Löwen-Kreisläufer Rafael Baena Gonzalez und sind nicht in einen Spielfluss gekommen“, analysierte Mayerhoffer. Der bullige Spanier war mit sechs Treffern auch der beste Torschütze der Partie.

Sehr viel besser wurde es in der zweiten Hälfte, als der Zweitligist den Rückstand über 17:23 (43.) bis auf 24:28 (59.) verkürzen konnte. Mit verantwortlich dafür war, dass Bietigheim in der 18. Minute Torhüter Mihailo Radovanovic zwischen die Pfosten beorderte, der zwölf freie Würfe der Löwen-Angreifer entschärfte – nachdem Stanislaw Gorobtschuk zuvor bei elf Würfen elf Treffer kassiert hatte. „Dank einer guten Torhüterleistung sind wir in der zweiten Hälfte ins Tempospiel gekommen und haben das bis zum Ende durchgezogen“, erklärte Mayerhoffer.

Nikolaj Jacobsens Urteil fiel genau andersherum aus: „Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, die zweite war dann nicht mehr so toll von uns“, meinte der dänische Löwen-Coach. Vielleicht sei das Krafttraining am Morgen doch zu schwer gewesen, seine Mannschaft sei in der zweiten Hälfte nicht mehr gut zurückgelaufen.

Jörg Riexinger war für jedes Ergebnis gerüstet: Er hatte einen Schal der SG BBM Bietigheim um den Hals und eine Fahne der Löwen am Rollstuhl – und trug ein Trikot seines TSV Korntal. „Er ist und bleibt ein Handballfan“, so Alexandra Riexinger.