Der Aufstieg ist sicher: Die Bezirksligahandballer profitieren von einem Ausrutscher des TV Großengstingen, geben sich gegen den Nachbarn aus Leonberg aber auch keine Blöße.

Es ist dann doch schneller gegangen als erwartet. Nach dem 29:24-Erfolg gegen den schärfsten Verfolger TV Großengstingen fehlte noch ein Punkt, um auch rechnerisch alles klar zu machen. Der sollte am Donnerstag gegen den Nachbarn SV Leonberg/Eltingen II her. Spontan feiern konnte die Mannschaft dann aber schon am vergangenen Sonntag. Großengstingen leistete sich eine Niederlage gegen den TSV Betzingen – die SpVgg Renningen ist damit vorzeitig Meister in der Bezirksliga und spielt in der kommenden Runde in der Landesliga.

 

Der Trainer Peter Gubesch feiert seit seinem Amtsantritt bei der SVR im Jahr 2016 damit bereits seinen zweiten Aufstieg mit dem Team. Nachdem der Club bis in die Bezirksklasse abgerutscht war, führte Gubesch die Mannschaft gleich in seinem ersten Jahr zurück in die Bezirksliga. Für den Abteilungsleiter Jürgen Widmann kam dieser Aufstieg nicht allzu überraschend. Er sah die Mannschaft in absehbarer Zeit sogar in der Landesliga. „Das Potenzial ist da“, sagte Widmann damals.

Die Routiniers gehen, der Nachwuchs liefert

Erinnerungen an erfolgreichere Zeiten wurden wach, als die SpVgg Renningen in der Landesliga zuhause war. Als sich dann aber Routiniers wie Achim Günter, Andreas Hille, Jürgen Widmann, Stefan Ulrich oder Marc Wagner altersbedingt nach und nach zurückzogen, verabschiedete sich der Club letztmals 2001 aus dieser Spielklasse.

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Nach den Platzierungen vier, sechs und drei in der Bezirksliga sowie der coronabedingten Spielpause musste auch Peter Gubesch vor dieser Saison einem kleinen Neuanfang stemmen. Mit Julian Junack und Leon Tomaszewski standen zwei wichtige Spieler nicht mehr zur Verfügung. Es schlug die Stunde des eigenen Nachwuchses. Eine Bestätigung für den Abteilungsleiter, für den es nie in Frage gekommen ist, sofern überhaupt möglich, Spieler mit finanziellen Anreizen nach Renningen zu locken.

Beste Defensive der Liga

Ein Schwerpunkt in der Saisonvorbereitung lag auf dem Abwehrverhalten. Und das zahlte sich aus. Mit etwas mehr als 21 Gegentoren im Durchschnitt hat die SpVgg Rennigen in den bisherigen 21 Saisonspielen die niedrigste Quote in der Zwölfer-Liga. Dazu kommt ein weiterer Faktor. „Ich denke, es liegt auch an der Tiefe im Team. Wir haben keine erste Sechs, wir haben mindestens eine erste Zehn. Das ist ein sehr homogener und erfolgshungriger Kader mit einer hohen Dichte“, sagt Peter Gubesch.

Das bekam nun am Donnerstag Abend auch der SV Leonberg/Eltingen II zu spüren – in einem Spiel, in dem es für die Gastgeber um nichts mehr ging. Lediglich der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell ist es mit einem Unentschieden (27:27) und einem Sieg (25:23) gelungen, der SpVgg Renningen Punkte abzuknöpfen.

Dabei blieb es auch in dem Duell der Nachbarn, das der Meister mit 27:24 für sich entschied. Zunächst musste die SVR noch einem Rückstand hinterherlaufen. Erstmals in Führung ging sie dann mit dem Treffer von Patrick Stein zum 18:17 (43.). Die Gäste hielten noch einmal dagegen, als Simon Ulrich dann aber per Siebenmeter auf 25:22 erhöhte (57.), ließ sich die SpVgg Renningen den 19. Saisonsieg nicht mehr nehmen.

Aufstellung

SpVgg Renningen: Scholz, Kolbe, Fleig, Kaschuba, Stein (4), Nicolau (3), Ristl (3/2), Gogl (1), Maisch (5), Röckle, Tomaszewski (3), Ulrich (5/3), Klaus (1), Schauerhammer (2).