In der Landesliga spielen die TSF Ditzingen gegen die Erste des TSV Schmiden.

Ditzingen - Nach dem Schlusspfiff musste sich dann doch der eine oder andere verwundert die Augen reiben. Soeben hatte der Handball-Landesligist TSF Ditzingen in seinem vorgezogenen Heimspiel am Donnerstagabend in der Glemsaue gegen den TSV Schmiden mit nur einem Tor Differenz (30:31) verloren, lag in der Halbzeit noch mit 14:18 zurück. Das wäre an sich ein Ergebnis, das nicht allzu außergewöhnlich wäre. Jeder hat eben mal einen schlechten Tag, könnte man den Tabellendritten aufmuntern. Doch diese spezielle Niederlage kam dann doch etwas überraschend, weil sie eben sehr knapp war. Denn die TSF-Mannschaft um Trainer Jörg Kaaden spielte nicht gegen das Landesliga-Team des TSV Schmiden, sondern gegen dessen Erste, die momentan vor dem SV Leonberg/Eltingen die Tabelle der Württembergliga anführt.

 

Dies war den Gästen möglich, ohne die Festspielregelung zu verletzen. Mit dieser Aktion wollten die Verantwortlichen des TSV Schmiden ihrer Zweiten im Abstiegskampf einen Gefallen tun. Doch das wäre um ein Haar schiefgegangen. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, sagte Ditzingens Trainer Jörg Kaaden, der sich über den Einsatz der ersten Schmidener Mannschaft zwar gewundert hatte, aber auch im Vorfeld von Schmidens Württembergliga-Trainer Fröschle informiert wurde. Kaaden nahm es sportlich, wollte aber auch keine leicht Beute sein. „Hätten wir in der ersten Hälfte ordentlich unsere Leistung abrufen können, wäre das Spiel mit Sicherheit anders ausgegangen“, ist der TSF-Coach überzeugt.

„Mir war klar, dass wir weiter aufs Tempo drücken müssen“

Gleich zu Beginn lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, doch nach acht Minuten schien der TSV Schmiden seiner Favoritenrolle gerecht werden zu können. Ditzingen war zu passiv im Rückzug und in der Abwehrarbeit. Und vorne konnten die Gastgeber ihre zahlreichen Chancen nicht verwerten. Nach 22 Minuten führte Schmiden bereits mit 16:9. In der Halbzeitpause sprach Jörg Kaaden motivierende Wort. „Mir war klar, dass wir weiter aufs Tempo drücken müssen“, sagte er später. Seine Mannschaft setzte das nach dem Wiederanpfiff um. Und bis zur 40. Spielminute war der 21:21-Ausgleich wieder hergestellt. Die restliche Spielzeit sahen die Zuschauer erneut einen Kampf auf Augenhöhe. Die „unnötige“ (Kaaden) zwei-Minuten-Strafe für Maik-Daniel Fandrich in der 58. Minute war die Vorentscheidung. „In Unterzahl war nicht mehr viel zu machen“, sagte Jörg Kaaden. TSF Ditzingen:Neuhäuser, Falkenburger (2), Fandrich (5), Siegmund, Nicolai (4), Kienle, Ruoff (2), Dömötör (1), Hüther (4/3), Franz (2), Weber (3), Remmler (1), Kistler (6/1)