Die Heimsheimer Vollzugsanstalt wächst um 120 Plätze, lauten die Pläne der Landesregierung.

Heimsheim - Der Platz in den Gefängnissen im Land ist knapp. Das hat auch die Landesregierung erkannt und will Abhilfe schaffen. „Wir haben heute weitere Weichen gestellt, um die Situation im Justizvollzug zu verbessern“, hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart verkündet. In den Justizvollzugsanstalten Heimsheim, Ravensburg und Schwäbisch Hall sollen rund und 450 neue Haftplätze entstehen.

 

Ziel ist, dass die Häuser 2022 stehen

Was das konkret für Heimsheim bedeutet, erklärt Steffen Tanneberger, der Sprecher des Justizministeriums, auf Nachfrage unserer Zeitung. 120 Haftplätze sollen dort zusätzlich entstehen. „Ziel ist, dass die Hafthäuser Mitte 2022 zur Verfügung stehen“, sagt er. Die Häuser selbst werden „in Modulbauweise“ gebaut, was man herkömmlich als Container bezeichnet.

Das habe mehrere Vorteile, sagt der Sprecher. Die Module seien anstaltsübergreifend einsetzbar, schnell herzustellen und werden fast fertig angeliefert. „Durch die Serienproduktion der Module wird der Bau den Anstaltsbetrieb kaum stören“, erklärt Tanneberger. Unterkommen sollen in den Containern vor allem Gefangene, die Ersatzfreiheitsstrafen verbüßen, die also ihre Geldstrafen nicht bezahlt haben.

In Baden-Württemberg fehlen rund 1000 Haf

Mit dem Bauprojekt reagiert die grün-schwarze Landesregierung auf den Platzmangel in den Gefängnissen. In Baden-Württemberg fehlen rund 1000 Haftplätze. Am 31. Oktober saßen im Land 6363 Männer im geschlossenen Vollzug – bei nur 6066 Plätzen. In Rottweil baut das Land zwar eine neue Haftanstalt mit rund 500 Haftplätzen, doch diese wird voraussichtlich erst 2026 fertig.

Ob die Container in Heimsheim dann wieder abgebaut werden, wenn Rottweil fertig ist, konnte Tanneberger noch nicht sagen. „Über die Nutzungsdauer wird unter Berücksichtigung der Entwicklung der Gefangenenzahlen zur gegebenen Zeit zu entscheiden sein.“