Durch G9 wächst gerade die erste Klasse 13 heran. Weil viel Platz in der Schule ist, gibt es täglich Präsenzunterricht.

Rutesheim - Die Coronapandemie ist dieses Mal nicht schuld – am Rutesheimer Gymnasium wird es 2021 kein Abitur geben. Das hängt damit zusammen, dass jetzt die erste Klasse 13 des G9-Gymnasiums heranreift. Das kann in der pandemiegeprägten Zeit ein Vorteil sein.

 

Lesen Sie hier: Alle News zur Corona-Pandemie

Nach den Winterferien ist wieder Leben an viele Schulen zurückgekehrt, denn neben den Grundschulen ist auch in den Abschlussklassen wieder Präsenzunterricht möglich. Das sind bei G8 die Klassen 11 und 12. Doch am Gymnasium Rutesheim gibt es statt zwei Jahrgangsstufen in diesem Schuljahr wegen der Umstellung auf G9 nur eine Jahrgangsstufe als Abschlussklasse (also Klasse 12). „Damit haben wir nun viel Platz für die zurückkehrenden Schülerinnen und Schüler“, freut sich der Schulleiter Jürgen Schwarz.

Jeden Tag in der Schule präsent

„Es ist deshalb kein Wechselunterricht nötig, sondern sie können jeden Tag im Präsenzunterricht an der Schule sein“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Petra Üffing. Sie achtet darum genauestens darauf, die Oberstufenkurse auf alle verfügbaren großen Räume des Schulgebäudes, oder solche, die über Schiebetüren vergrößert werden können, zu verteilen. So gelinge nach sechs Wochen der Schulschließung am Gymnasium auch dank der großen Disziplin innerhalb der Schülerschaft wieder eine schnelle Umstellung auf den Präsenzunterricht, ist Petra Üffing voll des Lobes. „Das frühe Aufstehen macht ihnen aber noch zu schaffen“, meint Schulleiter Jürgen Schwarz schmunzelnd nach seinem ersten Begrüßungsrundgang durch die Klassen am ersten Schultag am Montag vor einer Woche.

Lesen Sie hier: Schnaps gegen Viren – aber nicht zum trinken

Um den Wiederbeginn an den Schulen möglichst sicher zu gestalten, hat das Land Baden-Württemberg eine neue Teststrategie eingeführt. Lehrkräfte können sich nun zweimal wöchentlich testen lassen. Die Finanzierung der Tests wird vom Land übernommen. Damit an der Rutesheimer Schule das Angebot möglichst niederschwellig genutzt werden kann, kommt der Apotheker Manuel Caneri von der örtlichen Rathaus-Apotheke zweimal pro Woche für eine Stunde ans Gymnasium und führt die Tests durch.

Foto: privat

Der Apotheker ist einer der ersten gewesen, der in Zeiten des Mangels vor fast einem Jahr gemeinsam mit lokalen Schnapsbrennereien die damals dringend benötigten Desinfektionsmittel hergestellt hat.

Es gibt ein „Corona-Förderkonzept“

Über mangelnden Zulauf kann er sich am Gymnasium nicht beklagen. Am Ende der ersten beiden Testtage bescheinigte er den getesteten Lehrkräften zur Zufriedenheit aller ein negatives Testergebnis. Die konnten damit erst einmal beruhigt weiter unterrichten.

Auch die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 11, die weiterhin im Fernunterricht bleiben, werden von ihren Lehrkräften täglich unterstützt. Ein neues „Corona-Förderkonzept“ am Gymnasium wird zudem im zweiten Halbjahr von Lehrkräften und Schülermentoren umgesetzt. Hier werden die Gymnasiasten gefördert, bei denen der allgemeine Lockdown und die Schulschließung zu Motivationsproblemen geführt haben und die deshalb den Anschluss verlieren könnten.

Geändertes Anmeldeverfahren

„Für eine umfassende Sicherheit im Schulbetrieb ist es notwendig, die Zahl von weiteren Besuchern an den Schulen gering zu halten“, sagt Schulleiter Jürgen Schwarz. Deshalb hat das Land auch das Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen geändert, das auch für die Rutesheimer Schule gilt. Statt einer persönlichen Anmeldung des Kindes ist eine rein elektronische Anmeldung mit Abgabe der notwendigen Unterlagen möglich. Alle Infos sind auf der Homepage www.gymnasium-rutesheim.de zu finden.