Das Berliner Messegelände mit seinen 27 Hallen werde dafür nach wie vor gebraucht, großer Leerstand sei nicht zu erwarten. "Wir planen keine Abriss von Messehallen."
Besucherzahlen wie vor der Krise sind kurzfristig jedoch nicht in Sicht, etwa zur IFA im September. "Die Welt wird sicher nicht mehr ganz die alte sein, aber wir werden wieder Gäste in den Hallen haben", sagte Eckning. "Es wird auf jeden Fall größer sein als die IFA Special Edition 2020 im vergangenen Jahr."
Wegen der Corona-Pandemie konnten zur Internationalen Funkausstellung (IFA) im vergangenen Jahr an drei Tagen nur noch gut 6000 Besucher kommen, außerdem wurden 78.000 Online-Gäste gezählt. Bei der Ausgabe davor waren noch 250.000 Menschen an sieben Messetagen auf das Gelände gekommen.
Auch 2021 stellt sich das Berliner Landesunternehmen auf Verlust ein. "Unsere Eigentümer haben uns im letzten Jahr dankenswerterweise geholfen. Man darf davon ausgehen, dass wir ohne Hilfe auch nicht durch das Jahr 2021 kommen", sagte Eckning. Ein Dauerzustand dürfe das aber keineswegs werden. Den Finanzbedarf für 2021 bezifferte er in der "Berliner Morgenpost" (Freitag) auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Die seit einigen Jahren laufende Sanierung der Messehallen soll trotz des Liquiditätsengpasses weiterlaufen, sagte Eckning. "Man muss um die Budgets jetzt mehr ringen, aber wir werden nicht aufhören, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf Renovierungen und Investitionen zu treffen."
Bis zur Corona-Krise war die Messe für Berlin nach einer Studie ein einträgliches Geschäft. Jeder Euro Messe-Umsatz brachte gut fünf Euro zusätzliche Kaufkraft nach Berlin, berechnete die Investitionsbank Berlin schon 2015. Es profitierten vor allem Gaststätten, Hotels, Messebauer, Logistik- und Veranstaltungsunternehmen, Personalvermittler, Taxifahrer, S-Bahn und Verkehrsbetriebe. Wenn Messen mehr Besucher online statt körperlich anziehen, dürfte dieser Ertrag kleiner ausfallen.
© dpa-infocom, dpa:210116-99-49663/2