Die Hermann-Brüder spielen in der nächsten Bundesliga-Saison nicht mehr für den Stuttgarter Golf-Club Solitude. Beim Deutschen Mannschaftspokal landet das Team auf Rang vier.

Mönsheim - Den Bundesliga-Golfern des Stuttgarter GC Solitude, dessen Anlage in Mönsheim angesiedelt ist, ging es während des Corona-Shutdowns im Sommer wie allen anderen (Amateur)-Sportlern auch. Die angesetzten Bundesliga-Spieltage der Deutschen Golf Liga wurden komplett abgesagt. Man hatte noch überlegt, vielleicht das geplante Final-Four-Turnier Anfang August auf Gut Kaden austragen zu können. Das wurde letztendlich auch gestrichen.

 

Mitte Oktober hatte der Deutsche Golfverband als Ersatz hierfür kurzfristig einen Wettbewerb aus dem Hut gezaubert, den DGV-Mannschaftspokal. Der neue deutsche Meister wurde an einem Wochenende über insgesamt 54 Löcher Einzel-Zählspiel im Golfclub Hardenberg in der Nähe von Göttingen ermittelt. Das Stuttgarter Team um den Trainer Peter Wolfenstetter reiste als Titelverteidiger an und landete auf dem vierten Platz. Abgelöst wurden die Stuttgarter vom Hamburger GC Falkenstein. Die Plätze zwei und drei gingen an St. Leon Rot und Herzogenaurach. Das Team Mannheim-Viernheim wurde Fünfter.

Stuttgarts Kapitän Ingmar Peitz war mit der Leistung seiner Mannschaft ganz zufrieden, zumal einige Spieler wie Alexander und Maximilian Hermann, Max O’Hagen oder der Friolzheimer Yannick Schütz bei diesem Wettbewerb fehlten. „Wir hatten nach drei Tagen nur zwei Schläge mehr als der Drittplatzierte.“ Im Einsatz waren Vincent Wilhelm, Severin Soller, Maximilian Holzwarth, Benedikt Thalmayr, Jonas Kugel sowie Julian Schinnenburg.

Eine ganz neue Erfahrung hat Ingmar Peitz in diesem Jahr gemacht. Wegen Corona waren die Spieler, die studienbedingt eigentlich in den USA leben und dort auch für ihre Universitäten Golf spielen, öfter in der Heimat. „Wir haben uns regelmäßig alle zwei Wochen getroffen und sehr viel Technik trainiert“, sagt Peitz. Allerdings nicht in Mönsheim, sondern im Golfclub Reischenhof, der südlich von Ulm liegt. Dort ist der in Ulm wohnhafte Ingmar Peitz im Vorstand. Die Übungsanlage des Stuttgarter Golf Clubs Solitude wird gerade umgebaut.

Der Start der 1. Bundesliga im kommenden Jahr 2021 ist auf den 15. Mai terminiert. Mit dabei in der Gruppe Süd sind der GC St. Leon-Rot, GC Mannheim-Viernheim, Stuttgarter GC Solitude, GC Herzogenaurach sowie der GC München. Ob und wie wegen der Pandemie gespielt werden kann, wird sich zeigen. Ingmar Peitz weiß aber jetzt schon, dass sich sein Kader personell verändern wird. Die beiden starken Herrmann-Brüder stehen dem GC Solitude in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung. Sie wechseln ins Profi-Lager, machen derzeit noch ihren Master-Abschluss an der Georgia State University in Atlanta. Severin Soller hat nach seinem Bachelor die Zelte in den USA abgebrochen und ist in der Heimat geblieben. Er spielt ebenfalls mit dem Gedanken, den Schritt in das Profi-Lager zu wagen. Seine Entscheidung steht allerdings noch aus. Der Friolzheimer Yannick Schütz verlängert seinen USA-Aufenthalt in Alabama für ein Jahr, wird sein Stuttgarter Team an den Spieltagen weiterhin unterstützen. Der Gerlinger Vincent Wilhelm hatte vor, in New York zu studieren, verwarf diese Pläne. Für Stuttgart will er auch 2021 spielen. Jonas Kugel, der Leonberger Tim Erhardt, Maximilian Holzwarth oder Julian Schinnenburg sind ebenfalls weiter mit an Bord. Neu in der Mannschaft hinzugekommen sind Jeremy Hülsey vom GC Kirchheim-Wendlingen und aus der eigenen Jugend Johannes Bossert. Glück hatten die Golfer als Individualsportler, die ihren Sport im Freien ausüben, dass auch während des Corona-bedingten Teil-Lockdowns die Plätze geöffnet sind. Gespielt werden darf nur zu zweit. Zu dritt oder zu viert nur, wenn die Beteiligten Angehörige sind oder in einem Haushalt leben. Im Winter feilen die Bundesliga-Golfer auch in der Heimsheimer Indoor-Anlage an ihrer Technik.