Das Cheerleading kommt aus den USA, schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden dort an den Unis Football-Spieler mit organisierten Anfeuerungsrufen unterstützt. Ursprünglich war es aber eine reine Männersache. Ja, sogar der frühere US-Präsident George W. Bush schrie sich mit bunten Tanzwedeln die Lunge aus dem Leib. Später begann so mancher Star wie Jamie Lee Curtis oder Madonna seine Karriere am Spielfeldrand. In den Achtzigern schwappte die Welle nach Deutschland über, hier gibt es etwa 20 000 Cheerleader. Jüngst wurde der Cheerleading-Verband vom Deutschen Olympischen Sportbund als Mitglied aufgenommen.

 

Freilich gilt der Fokus jetzt der Premierensaison. Doch irgendwann, so der Wunsch von Merve Yildiz, sollen die Golden Bites nicht nur für gute Stimmung bei Football-Spielen sorgen, sondern auch an Cheerleading-Meisterschaften mit einem eigenen Programm teilnehmen. „Das ist aber eine Sache, der wir uns frühestens in zwei Jahren annehmen werden“, sagt die 28-Jährige. Abseits des Sports gaben sich die Cheerleaderinnen, die dem American Football und Cheerleading Verband Baden-Württemberg angehören, bislang auf dem Pferdemarkt und bei dem ein oder anderen Faschingsumzug im Altkreis ein Stelldichein.

Die Mädels mit dem angebissenen Rugby-Ei und dem roten Schleifchen im Logo sind übrigens noch auf der Suche nach einem Sponsor. „Die Trainingskleidung haben wir selbst gekauft, aber wir brauchen noch Outfits für die Saison“, so Yildiz. Und auch wer sich der Cheerleader-Gruppe anschließen möchte, ist herzlich willkommen. Keine Sorge: Man muss jetzt keine Sportskanone sein, und Gewicht, Bräunungsgrad und Frisur, die bei den Profis eine Rolle spielen, sind hier kein Thema! „Das Wichtigste ist: Man bringt gute Laune mit“, betont die Trainerin und schiebt hinterher: „Alles andere lässt sich erarbeiten!“