Die Sanierung und Erweiterung der Glemstalschule steht nichts mehr im Weg. Dafür war ein vermittelndes Gespräch notwendig geworden.

Die Zwergfledermaus soll freiwillig weichen – und vom Areal der Glemstalschule in Schwieberdingen weg an die umliegenden Gebäude umgesiedelt werden. Wie schnell das funktioniert, ist offen – gleichwohl hat das Regierungspräsidium Stuttgart anerkannt, „dass der Gemeindeverwaltungsverband alle aufgezeigten Möglichkeiten umsetzt, um die Zwergfledermaus zu einem freiwilligen Umzug in die zwischenzeitlich erstellten Ersatzquartiere“ zu bewegen.

 

Das weitere Monitoring der ökologischen Baubegleitung und die Prüfung der erfolgreichen Umsiedlung der Population soll in enger Abstimmung mit dem Referat Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums erfolgen.

Fördergelder gesichert

Der Modernisierung und Erweiterung der Glemstalschule steht damit nichts mehr im Weg. Im Gegenteil. Wie die beiden Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen gemeinsam mitteilen, habe die Regierungspräsidentin Susanne Bay (Grüne) mitgeteilt, dass nach der bereits angekündigten Förderung der Sanierungsmaßnahme des Bestandsgebäudes auch eine Förderung für den Schulhausneubau in Aussicht gestellt werden könne. „Mit insgesamt rund sieben Millionen Euro wird sich das Land Baden-Württemberg an der Schulbaumaßnahme beteiligen. Der Förderbescheid wird nach der Prüfung der nun eingereichten Baugesuchspläne erstellt“, sagte Bay.

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Das Gespräch zwischen der Regierungspräsidentin und den beiden Bürgermeistern Thomas Schäfer aus Hemmingen und Nico Lauxmann aus Schwieberdingen (beide CDU) war auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten des Wahlkreises, Markus Rösler (Grüne), zustande gekommen.

Gesamtprojekt kostet 28 Millionen Euro

Die Glemstalschule, eine Gemeinschaftsschule, wird von beiden Gemeinden gemeinsam getragen. Um die Modernisierung und die aus beider Sicht unbestritten notwendige Erweiterung war gleichwohl lange gerungen worden. Das 28 Millionen teure Projekt stellt für beide Kommunen ein inhaltlich wie finanziell großes Vorhaben dar. Umso wichtiger war beiden, die Finanzspritze vom Bund nicht zu gefährden. Doch genau diese stand auf der Kippe. Voraussetzung dafür ist nämlich ein Baustart vor dem Herbst 2023.

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Die Maßnahmen rund um den Versuch und Erfolg einer Umsiedlung der als wenig umzugsfreudig geltenden Zwergfledermäuse werden vom Regierungspräsidium Stuttgart begleitet.

Fledermäuse sollen weggelockt werden

Seit Oktober vergangenen Jahres ist bekannt, dass Zwergfledermäuse an der Fassade der Glemstalschule leben, dank abgeplatztem Fugenmaterial in wenigen Zentimeter kleinen Löchern. Lockgeräusche und -stoffe sollen die Tiere vertreiben. Die rund 40 Tiere durchkreuzen sowohl den Zeit- als auch den Kostenplan. Die Sanierung verzögert sich deshalb um ein Jahr auf Herbst 2023. Die Folgen ziehen Mehrkosten von 1,8 Millionen Euro nach sich.