Brigitte Vöster-Alber legt nach 52 Jahren als Geschäftsführerin die Leitung der Firma in die Hände ihrer Kinder.

Leonberg - Brigitte Vöster-Alber scheidet aus der Geze-Geschäftsführung aus und wechselt zum 1. Januar 2021 in den Aufsichtsrat. Die geschäftsführende Gesellschafterin hat sich aus dem operativen Geschäft des Familienunternehmens zurückgezogen, das sie seit 52 Jahren leitet. In der 1863 gegründeten Firma findet nun ein Generationswechsel statt. Die Nachfolge wurde langfristig vorbereitet: Marc Alber, Andrea Alber und Sandra Alber sowie Tomislav Jagar arbeiten seit vielen Jahren in der Geschäftsleitung zusammen und führen diese von Juli 2020 an gemeinsam fort.

 

Brigitte Vöster-Alber hat deutsche Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Nach dem frühen Tod des Vaters und des Großvaters übernahm sie mit nur 24 Jahren die Geschäftsführung des Ski- und Bauprodukteherstellers. Eine Frau an der Spitze eines Unternehmens war eine Seltenheit – heute sind Frauen in Führungspositionen in der Firma selbstverständlich. In 52 Jahren Geschäftsführung hat Brigitte Vöster-Alber mit Gespür für die Anforderungen des Marktes, Mut und Durchsetzungskraft das Unternehmen erfolgreich gemacht. Bereit, Risiken einzugehen, hat sie die Internationalisierung des Unternehmens schon früh vorangetrieben. Heute hat Geze vier Fertigungsstandorte – am Firmenstammsitz in Leonberg, in China, in Serbien und in der Türkei. Hinzu kommen weltweit 32 Tochtergesellschaften.

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Als Familienunternehmerin der fünften Generation setzte sie neue Impulse, modernisierte das Produktportfolio und gründete Tochtergesellschaften weltweit. Ihr Mann, Hermann Alber, stand ihr dabei sowohl privat als auch 31 Jahre in der Funktion des Geschäftsführers Technik zur Seite. Er initiierte die Gründung einer eigenen chinesischen Tochtergesellschaft in Tianjin im Jahr 1996. Gemeinsam machten sie Geze zu einem Global Player für Hightech-Systeme an Türen und Fenstern.

Als Mutter von vier Kindern ist ihr das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig. Mit knapp einem Drittel ist bei Geze der Anteil von Frauen in Führungspositionen groß.

Für Brigitte Vöster-Alber ist unternehmerisches Engagement schon immer verbunden gewesen mit dem Engagement für soziale und kulturelle Projekte. Sie unterstützt Kinder-Hilfsprojekte wie die Stuttgarter „Olgäle-Stiftung für das kranke Kind“ oder das Kinderhilfswerk „Plan International.“ Aber auch Sponsoring-Aktivitäten für Kunst, Kultur und Sport sowie für das Tierwohl haben einen hohen Stellenwert.

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Für ihr Lebenswerk hat Brigitte Vöster-Alber zahlreiche Auszeichnungen erhalten: Im Jahr 2009 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2013 erhielt sie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Leonberg. 2016 bekam sie die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Zudem ehrte sie die Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Preis „Soziale Marktwirtschaft 2016“. Die Begründung dafür lautete: „Brigitte Vöster-Alber ist die entscheidende Impulsgeberin für die Ziele des Familienunternehmens und Hüterin seiner Werte. Beispielhaft steht sie für unternehmerischen Weitblick, Innovationsfähigkeit und große Verantwortung gegenüber den Beschäftigten, der Gesellschaft und der Umwelt.“