Mit „mateco“ zieht eine weitere Firma ins neue Gewerbegebiet an der Autobahn um. Auch dem Vermieter von Arbeitsbühnen ist es in Stuttgart zu eng geworden.

Leonberg - Eine neue Ära hat für die Firma „mateco“ begonnen. Sie wird künftig Gewerbesteuer in Leonberg bezahlen. Der nach eigenen Angaben größte Arbeitsbühnenvermieter Deutschlands bezieht nämlich seine neu gebaute Firmenzentrale und Niederlassung im Gewerbegebiet Leo-West. Diese ist auf einem Grundstück von rund zwei Hektar an der Autobahn 8 und nahe zum Leonberger Dreieck entstanden.

 

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Nach dem Spatenstich im September 2020 werden nun die neuen Räumlichkeiten in Betrieb genommen. Aus dem Neubau wird das Unternehmen gesteuert, denn in Leo-West ist jetzt der Hauptsitz. Das heißt: Alle zentralen Unternehmensbereiche sind dort angesiedelt. Die Niederlassung Stuttgart mitsamt dem Fuhrpark kann dort ihre Kunden betreuen und beraten. Arbeitsbühnen können abgeholt und gewartet werden. Auch Schulungen finden in dem Neubau statt.

Warum der Weggang aus Bad Cannstatt?

Rund 14 Millionen Euro hat der Arbeitsbühnenvermieter mit einem Jahresumsatz von 184 Millionen Euro ( Stand 2018) in Leo-West investiert. Seit der Gründung 1973 befand sich die Zentrale noch am selben Standort in Stuttgart-Bad Cannstatt. Allerdings ist es dem wachsenden Unternehmen dort zu eng geworden. „Es ist immer beschwerlicher, verkehrslogistisch in Stuttgart etwas zu bewegen“, hatte Armin Rappen, der mateco-Geschäftsführer, beim Spatenstich gesagt – deshalb auch der Umzug aus der Landeshauptstadt.

Man habe zunächst vor Ort nach einer Lösung gesucht, doch das sei vergebliche Liebesmühe gewesen. Die Niederlassung sei auch nicht in jedem Gewerbegebiet willkommen, denn: „Wir machen auch mal Krach“, sagte Armin Rappen seinerzeit. In dem Neubau „Am Längenbühl 16“ in Leonberg finden nun alle Mitarbeiter Platz.

Was tut sich im Gewerbegebiet?

In Leo-West herrscht derzeit Hochbetrieb, aber nicht mehr in Sachen Baustellen, sondern weil die neuen Inhaber im wahrsten Sinne des Wortes hier angekommen sind. Als die Grundstücke im Jahr 2016 in die Vermarktung gingen, waren sie innerhalb von zwei Jahren veräußert. Die rund 73 000 Quadratmeter bebaubare Fläche reicht für 13 Unternehmen aus diversen Branchen (Handwerk, Dienstleistung, Produktion, Vertrieb) aus. Weitere Betriebe mieten sich bei den Eigentümerfirmen ein.

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Der Großteil der Unternehmen ist bereits am Standort Leo-West ansässig. Vor Ort ist die Deutsche Post DHL, ferner die Firma Dietrich, ein Spezialist für Energienetze und Gebäudeausrüstung. Ebenfalls haben Walter Eisenbahnen, ein Vermarkter von Eisenbahn- und Spielzeug-Sammlungen, sowie die Steuerberatungsgesellschaft RTS Karle und Brunold „Am Längenbühl“ eröffnet.

Der Kranspezialist Scholpp, der ehemalige Nachbar in Stuttgart von mateco, ist auch bereits in seine neue Niederlassung eingezogen. Von dem Scholpp-Inhaber Martin Scholpp kam übrigens der Tipp für die Ansiedlung in Leo-West.

Wann zieht die Bäckerei Trölsch um?

Auch Evia solutions, ein Systemhaus für IT-Dienstleistungen und Business-Beratung, residiert nun im neuen Firmendomizil „Am Längenbühl“, ebenso Altratec Automation, die Transfersysteme für Fertigungs- und Montagelinien für die Industrie herstellt. Derzeit befindet sich Mitutoyo Deutschland, eine Tochter des japanischen Herstellers von Messinstrumenten und Messwerkzeugen, im Bau. Das Gebäude wird voraussichtlich im November fertig sein.

Der neue zentrale Standort für Süddeutschland der Firma Bronzel zieht aus dem Hertich hierher um, sobald die Arbeiten abgeschlossen sind. Ihr Geschäftsfeld ist Schadensbeseitigung an Gebäuden, das sich in die Bereiche Leckortung, Diagnose, Trocknung und Sanierung aufteilt. Und auch für das Café mit Bäckerei von Trölsch ist die Baugrube ausgehoben.

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Das vorletzte Bauvorhaben in dem neuen Gewerbegebiet startet in Kürze. Das letzte noch anstehende Projekt ist coronabedingt um einige Monate verschoben worden. Für alle, die in dem insgesamt mehr als elf Hektar großen Areal ein Grundstück erworben haben, besteht eine Bauverpflichtung.