Im Gewerbegebiet Leo West geht die Ansiedlung der Firmen zügig voran. Nur noch vier Baustellen stehen aus.

Leonberg - Ein solch optimistischer und zuversichtlicher Blick nach vorne tut gut und macht Hoffnung“, sagt der Leonberger Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer am Rande des Spatenstichs von mateco. Denn auch viele Leonberger Firmen und Betriebe sind von Corona und den Folgen heftig gebeutelt worden.

 

Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) hatte im Juni rund 160 Firmen angeschrieben, um zu erfahren, wie sie die Krise getroffen hat und ob sie, und wenn ja, welche Unterstützung benötigen. Mehr als die Hälfte hat sich zurückgemeldet.

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„Aus den Antworten geht hervor, dass dreiviertel starke Auswirkungen gespürt haben“, sagt Schweizer. Fast alle seien in Kurzarbeit gegangen und auf Homeoffice umgestiegen. Besonders der Shutdown sei heftig gewesen, begleitet von sinkender Nachfrage und großen Problemen mit den Lieferanten. „Besonders betroffen waren der Handel und die Gastronomie“, erläutert der Wirtschaftsförderer. Aber auch Automobilzulieferer, Maschinenbauer, Dienstleister und Veranstalter klagen. Die größte Gruppe, zu der Schweizer auch schnell Kontakt und Beratung aufgebaut hat, seien die Selbstständigen gewesen, die auf Soforthilfe angewiesen waren.

„Es hat aber kaum Gewerbeabmeldungen gegeben, aber hoffentlich liegt das nicht an der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht“, sagt der Wirtschaftsförderer. Viele Betriebe hätten Lösungen gefunden, seien kreativ vorgegangen, hätten das Geschäftsmodell angepasst.

Hochbetrieb im Gewerbegebiet

In Leo West herrscht derzeit Hochbetrieb. Als die Grundstücke 2016 in die Vermarktung gingen, waren sie innerhalb von zwei Jahren veräußert. Die rund 73 000 Quadratmeter Fläche reichen aus für 13 Unternehmen aus diversen Branchen (Handwerk, Dienstleistung, Produktion, Vertrieb). Weitere Betriebe mieten sich bei den Eigentümerfirmen ein.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben bereits am Standort Leo West eröffnet. Vor Ort ist die Deutsche Post DHL, ferner die Firma Dietrich, ein Spezialist für Energienetze und Gebäudeausrüstung. Ebenfalls am Längenbühl eröffnet haben Walter Eisenbahnen, ein Vermarkter von Eisenbahn- und Spielzeug-Sammlungen sowie die Steuerberatungsgesellschaft RTS Karle und Brunold. Scholpp ist in die neue Niederlassung eingezogen. Auch Evia solutions, ein Systemhaus für IT-Dienstleistungen und Business-Beratung, residiert im neuen Firmendomizil.

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Altratec Automation, die Transfersysteme für Fertigungs- und Montagelinien für die Industrie herstellt, plant, 2020 zu eröffnen. Weitere Vorhaben befinden sich aktuell im Bau, etwa Mitutoyo Deutschland, eine Tochter des japanischen Herstellers von Messinstrumenten und Messwerkzeugen sowie mateco. Sie werden voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein.

Trölsch hat die Baugenehmigung für ein Café mit Bäckerei. Drei weitere Interessenten befinden sich in der Genehmigungs- oder in der Planungsphase. „Für alle, die in dem insgesamt mehr als elf Hektar großen Areal von Leo West ein Grundstück erworben haben, besteht eine Bauverpflichtung“, sagt der Leonberger Baubürgermeister Klaus Brenner.