Praxen arbeiten im Normalbetrieb. Nach der Krise wird es Terminprobleme geben.

Leonberg - Die Ärzte im Altkreis Leonberg warnen davor, in der Corona-Krise andere Krankheiten zu vernachlässigen. „Die Arztpraxen sind im vollen Routinebetrieb und bleiben weiterhin offen“, versichert Timo Hurst, der Sprecher der Leonberger Ärzteschaft.

 

Es bringe nichts, jetzt einen Arztbesuch auf die Zeit nach dem Ende der Pandemie zu verschieben, warnt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Im Gegenteil: Wird der Andrang nach Corona zu groß, könne es überall zu Terminschwierigkeiten kommen.

Direkte Kooperation mit den Behörden

Ungeachtet des normalen medizinischen Betriebes versteht sich die Leonberger Kreisärzteschaft als „bedeutsamer, aktiver Teil des Systems der Pandemiebekämpfung“, erklärt Timo Hurst. „Niedergelassene Ärzte haben in engster Absprache mit dem Landratsamt und in direkter Kooperation mit Gesundheits- und Ordnungsamt und dem zuständigen Labor in einer groß angelegten Aktion flächendeckend im Landkreis bei Pflegeheimbewohnern und Mitarbeitern Abstrichuntersuchungen durchgeführt.“

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Die Zusammenarbeit mit den Behörden wird von den Medizinern sehr gelobt: „Wir danken ausdrücklich Landrat Roland Bernhard stellvertretend für alle Mitarbeiter im Gesundheitsamt, im Verkehrsdezernat, beim Katastrophenschutz und vielen weiteren Dienststellen für das pragmatische, unkomplizierte und lösungsorientierte Handeln.“ Auch der Informationsabgleich und Austausch mit dem Leonberger Krankenhaus und dem kompletten Klinikverbund Südwest „funktioniert regelmäßig und zuverlässig“, erklärt Hurst.

Risiko wird gesteigert

„Die Ärzteschaften Böblingen, Ludwigsburg und Leonberg stehen im regelmäßigen und häufigen, oft außerplanmäßigen Austausch. Das Miteinander ist weiterhin mustergültig.“ Bei der Diskussion um eine Rückkehr zur Normalität rät die Ärzteschaft zur Vorsicht: „Jede Lockerung bedeutet ungeachtet ihrer wünschenswerten Effekte immer eine Steigerung des Infektionsrisikos“, warnt Timo Hurst. „Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass ein negatives Abstrichergebnis nur eine Momentaufnahme am Untersuchungstag ist.“