Die neue Halle im Sportzentrum Breitwiesen rückt näher. Die Vereine sortieren ihre Trainingszeiten neu, weil die alte Turnhalle der Realschule abgerissen wird.

Gerlingen - Die Halle soll schön und modern wirken, ihre Ausstattung robust und beständig sein. Sichtbeton und Holz werden die Optik im Inneren bestimmen. Außen sollen eloxierte Aluprofile für ein zeitgemäßes Outfit sorgen. Wichtig ist den Verantwortlichen eines: Die neue Breitwiesenhalle soll nur dem Training der Vereine dienen, Wettkämpfe vor Zuschauern sind nicht vorgesehen. Dazu hätte das Bauwerk größer und damit teurer werden müssen. Für die Halle sind Baukosten von 11,3 Millionen Euro kalkuliert. Dazu kommen knapp drei Millionen Euro für die Technik, die auch umliegende Schulen versorgt, die Außenanlagen und den Parkplatz.

 

Baubeschluss für Mittwoch geplant

Die Architekten haben eine funktionale Halle geplant, deren Inneres in drei Felder aufgeteilt werden kann, ähnlich der Brückentorhalle. Entsprechend wird es Umkleiden für drei Gruppen geben. Der Gang von den Umkleideräumen im ersten Stock bietet einen Einblick in die Halle und auf die Bewegungsfläche. Jetzt am Mittwoch hat der Gemeinderat die neue Trainingshalle im Sportzentrum Breitwiesen beschlossen. Mit der Halle soll im Sommer 2019 begonnen werden, als Bauzeit sind anderthalb Jahre veranschlagt.

Ein Gymnastiksaal als Mehrwert

Die künftigen Nutzer zeigten sich sehr erfreut über die Beschlüsse. Die Halle sehe gut aus, meinte die Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinde. „Es wird kein Betonkloben“, sagte Sabine Wahl. Für alle Sportvereine in Gerlingen sei die Halle wichtig, deren große Innenfläche von drei Trainingsgruppen parallel genutzt werden kann. Dazu kommt als vierte Fläche ein Gymnastiksaal.

Das sei ein echter Mehrwert, so Wahl. Gruppen, die wenig Platz bräuchten, könnten damit bisher belegte große Flächen für andere frei machen. Einen Punkt habe sie bei den Architekten angesprochen: Den Sonnenschutz der Halle. Diese bekomme nach Westen hin große Glasflächen – das sei schön wegen des Lichts. Allerdings müsse man die Sonneneinstrahlung bedenken, vor allem abends im Sommer.

Auf weit größeres Interesse und Kritik stößt die Gestaltung der Außenanlagen. Die Zufahrt muss so breit sein, dass darauf ein Lastwagen fahren kann, um Holzschnitzel für die Heizanlage liefern zu können. Nach der neuesten Planung soll der Parkplatz nur noch 78 Stellplätze haben, was den Stadträten zu wenig ist. Zumal im angrenzenden Wohngebiet Parkplätze eh knapp sind. Man könne mit dem Skiklub als Nachbar reden, schlug der Stadtbaumeister Thomas Günther vor, ob der Verein bereit sei, der Stadt dafür Fläche abzugeben. Die Planung solle wohlwollend überdacht werden, verlangte Martin Nufer (Freie Wähler). Irmgard Schopf (CDU) kritisierte, dass die Gesamtkosten mittlerweile fast das Doppelte des zu Anfang der Planung genannten Betrags erreicht hätten.

Den Stadträten ist der Parkplatz zu klein

Die Vereine freuen sich auf die neue Halle, monieren sie doch seit Jahren den Mangel an Trainingsflächen und -zeiten. Gut anderthalb Jahre lang müssen sie aber mit noch weniger auskommen: Im Sommer 2019 wird mit der Sanierung der Realschule begonnen und dafür die dortige alte Turnhalle abgerissen. Diese wird momentan spätnachmittags und abends von Vereinen genutzt. Die neue Breitwiesen-Sporthalle muss aber erst noch gebaut werden.

Kurse werden umgebucht

„Wir müssen alle Kurse umbuchen, die bisher in der Realschulhalle stattfinden“, sagte Sabine Wahl unserer Zeitung. Die Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft (KSG) sieht aber einige Hoffnungsschimmer. Für kleinere Gruppen, die wenig Platz brauchen, stünden auf Zeit weitere Räume zur Verfügung: etwa im Kinderhaus Bruhweg, im Lukas-Gemeindesaal und in der Brückentorhalle. „Das ist zwar alles nicht optimal, aber besser als nichts“, meint Wahl.

Man arbeite zur Zeit an der großen Rochade, auch mit Unterstützung der Stadt. „Wir rücken zusammen“, sagt Wahl und ergänzt: „Wir sind sehr dankbar, dass die neue Halle kommt und sind bereit für Kompromisse in der Interimszeit.“