Er liest die Geschichte von Mose, den biblischen Landplagen und „Manna, besser wia Schneckanudla“, vom heiligen Martin, der „emma Bettler em Hemmad koi Butterbrezel, aber d’Hälfte von seim Mantel gäba hot“ und von seiner ersten Begegnung mit einer Punkerin in der Stadtbahn, die sich trotz „am Haufa Sicherheitsnadla ond Rasierklinga am Revers“ als literarisch interessierte junge Frau entpuppt. Da ihm der Herr „reichlich Hirn rag’schmissa hot“, fühlt sich das Publikum durch seine „Mund-Art“ amüsant und intelligent unterhalten.
Die ganze Typologie der schwäbischen Weibsleut’
Im zweiten Teil holt Sabine Essinger, die selbst ernannte „Schlabbarettistin“ aus Besigheim (Landkreis Ludwigsburg), aus ihrer kabarettistischen „Kruschtlschublad“ eine ganze Typologie der schwäbischen Weibsleut’: Nicht nur Berta Fleischle guckt da gern neugierig und zuweilen bissig über den eigenen Gartenzaun, deren Tochter lackiert sich mal eben an der Ampel noch schnell, aber kunstvoll die Fingernägel und Oma und Baby beobachten aus ihrer jeweils eigenen Perspektive das Treiben in der Familie und der Welt: „So isch’s no auch wieder...“
Dazu spielt Sabine Essinger nicht nur Dudelsack – natürlich in eine schottische Kittelschürze gewandet – sondern auch Akkordeon und Gitarre, singt und jodelt. Sie philosophiert mit Albert Einstein („Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Raum nehm’ ich ein“) und parodiert sauglatt die französische Chansonsängerin Edith Piaf.
Nach dem gemeinsamen Lied „Preisend mit viel schönen Reden“, begleitet vom Posaunenchor, klingt der gelungene Abend in der Strudelbachhalle mit einem Kurzfilm über Weissach aus: „Unsere Gemeinde, unsere Heimat, unsere Kirche.“