Das neue Gremium ist gestartet. Die 19 Stadträte bilden vier Fraktionen sowie eine Gruppierung.

Rutesheim - Der neue Rutesheimer Gemeinderat ist nun ganz offiziell in Amt und Würden. In der konstituierenden Sitzung des Gremiums am Montag haben die Stadträte den Eid abgelegt und sind von der Bürgermeisterin Susanne Widmaier im Alltag des kommunalpolitschen Handelns willkommen geheißen worden.

 

Der Gemeinderat besteht in dieser Legislaturperiode, die 2024 zu Ende geht, aus 19 Stadträten, einer weniger als in der vergangenen Amtsperiode. Aber auch dieses Mal hat Perouse über einen Ausgleichssitz einen vierten Gemeinderat. Das ist einer mehr als dem Waldenserort durch die unechte Teilortswahl ursprünglich zusteht.

„Der Wahlkampf ist Vergangenheit“

Das Gremium besteht aus vier Fraktionen und einer Gruppierung. Die Bürgerliche Wählervereinigung (BWV) hat fünf Sitze, ebenso Unabhängige Bürger Rutesheim (UBR), die CDU-Fraktion besteht aus vier Kommunalpolitikern und die Grünalternative Bürgerliste (Gabl) hat drei Mitglieder. Mit zwei Stadträten hat die SPD den offiziellen Status einer Gruppierung, denn für die Bildung einer Fraktion braucht es mindestens drei Stadträte.

„Der Wahlkampf ist Vergangenheit, ab jetzt zählt die Konzentration auf die vor uns liegenden Aufgaben“, sagte die Bürgermeisterin zur Begrüßung. Jetzt komme es darauf an, das Vertrauen zu rechtfertigen, das die Wähler den Gremiumsmitgliedern mit ihrer Stimme gegeben haben.

Vier Neulinge hat Susanne Widmaier begrüßt: Monika Friedrich (Gabl), Nadine Knoll (UBR), Ralph Lange (CDU) und Meike Weiß (SPD). „Ich freue mich besonders darüber, dass drei Frauen neu in den Gemeinderat gewählt wurden und sich so der Frauenanteil im Rat deutlich erhöht hat“, sagte die Rathauschefin. Mit ihr sind nun sieben von 20 Ratsmitgliedern weiblich. „Nachdem ungefähr die Hälfte der Stadtbewohner Frauen sind, haben wir hier noch etwas Luft nach oben“, meinte die Bürgermeisterin.

„Gremium entscheidet über die Gegenwart und über die Zukunft“

Susanne Widmaier erinnerte die Stadträte daran, dass mit ihrem Ehrenamt eine große Verantwortung einhergehe. „Dieses Gremium entscheidet maßgeblich über die Gegenwart und vor allem über die Zukunft der Stadt – die Wirkung unserer Entscheidungen wird in vielen Fällen weit über die jetzt beginnende Amtsperiode hinausgehen“, so die Bürgermeisterin.

An Vorhaben mangelt es nicht. Da ist die neue Kita in der Bahnhofstraße mit fünf Gruppen, und im selben Gebäude sollen bis zu zwölf städtische Wohnungen, vor allem für künftige städtische Mitarbeiter entstehen. Ein neuer Hort ist im Schulzentrum geplant. Einige Millionen Euro wird der Erwerb des Bosch-Areals und seine Umwandlung vom Gewerbe- in ein Wohngebiet kosten. Geschaffen wird das Gewerbegebiet „Gebersheimer Weg“. Zum 1. Januar 2020 wird die Doppik eingeführt. Ein neues Mobilitätskonzept wartet auf seine Umsetzung und der Stadtentwicklungsplan (STEP) wird neu aufgelegt.

Das Durchschnittsalter des neuen Gemeinderates liegt bei 51 Jahren. Dabei ist Tommy Scheeff mit 35 Jahren der jüngste Stadtrat. Alterspräsident ist der Vorsitzende der BWV-Fraktion Wolfgang Diehm (64). Letzterer ist vom Gremium einstimmig zum ersten stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden, ebenso wie der zweite stellvertretende Bürgermeister Harald Schaber (Vorsitzender der UBR-Fraktion). Sie werden aktiv, wenn die Bürgermeisterin und der Erste Beigeordnete Martin Killinger verhindert sind.