Die Karl-Georg-Haldenwang-Schule und Musikschule Leonberg bieten gemeinsam Musikunterricht für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung an.

Leonberg - Die Hemmschwelle ist häufig sehr hoch für Familien von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, wenn es darum geht, die Angebote an der Jugendmusikschule Leonberg wahrzunehmen. Manchmal scheitert ein solcher Plan auch an den finanziellen Möglichkeiten der Eltern. Zudem fehlen an den Jugendmusikschulen häufig sonderpädagogisch ausgebildete Lehrkräfte.

 

Die Leonberger Jugendmusikschule und die Karl-Georg-Haldenwang-Schule (KGHS) haben nun eine Lösung gefunden: Das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (so die offizielle Bezeichnung der Schule) und die Jugendmusikschule sind eine Kooperation eingegangen. Durch dieses niederschwellige Angebot fällt es leichter, einen ersten Kontakt zwischen den beiden Institutionen herzustellen. Zudem ergänzen sich hier die unterschiedlichen Professionen gegenseitig. Die Jugendmusikschule Leonberg schickt wöchentlich Lehrerinnen und Lehrer an die Karl-Georg-Haldenwang-Schule, die in Zweiergruppen jeweils 30 Minuten Instrumental- und Gesangsunterricht für acht Schülerinnen und Schüler anbieten, an folgenden Instrumenten: Gitarre, Klavier, Gesang, Schlagzeug/Percussion. Zwei Lehrkräfte der KGHS, die auch Sonderpädagogen sind, unterstützen die Fachkräfte der Musikschule.

Lehrkräfte aus beiden Schulen

„Die Jugendmusikschule bietet ein hochwertiges Angebot in der Gesangs- und Instrumentalpädagogik an, aber in der Regel fehlt ihnen die sonderpädagogische Expertise, weshalb nur selten Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf Unterricht erhalten“, berichtet Timur Erdem, der Leiter der Karl-Georg-Haldenwang-Schule. Durch die Kooperation sei ein gewinnbringendes Angebot für einen Personenkreis entstanden, der sonst nicht den Zugang zur Jugendmusikschule finden würde, sagt Erdem.

„Mit Kathrin Karnein und Sebastian Neetz haben wir zwei sehr erfahrene Musiklehrkräfte, die dieses Projekt mit viel Engagement und Sachverstand in enger Kooperation mit den Lehrkräften der Jugendmusikschule leiten“, schildert Erdem . Das Angebot stellt eine Ergänzung zum regulären Musikunterricht an der Schule dar. Im Anschluss an das Projekt können die Jugendlichen selbstständig das Angebot an der Jugendmusikschule fortführen.

Eltern und Schüler schätzen das Projekt

Bei den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern sei das Projekt sehr beliebt. Damit möglichst viele interessierter Schüler teilnehmen können und das Engagement nicht am fehlenden Geld scheitert, sind Sponsoren und Unterstützer wie der Kreissparkasse Böblingen und der Förderverein der Haldenwang-Schule wichtig. So kann der Eigenanteil an den Kosten für die Eltern deutlich reduziert werden.

Das Projekt Gesangs- und Instrumentalunterricht für Schüler der KGHS in Kooperation mit der Jugendmusikschule Leonberg unterstützt die Kreissparkasse Böblingen mit 4000 Euro. Die Spende haben jüngst Detlef Schmidt (Vorstandsvorsitzender), Steffen Killian (Geschäftsbereichsleiter Privatkunden Leonberg) und Rico Döbler (Filialleiter Filiale Grabenstraße) an Ines Kalker, die Vorsitzende des Fördervereins der Karl-Georg-Haldenwang-Schule überreicht.