Jahresempfang: Die Helfer brauchen mehr Platz und blicken auf den längsten Einsatz ihrer Geschichte zurück.

Vom „längsten Einsatz in der Geschichte unseres Ortsverbandes“ berichtete der Leonberger Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks, Matthias Schultheiß, beim Jahresempfang am Freitagabend. Dieser Einsatz fand im Sommer 2021 im Katastrophengebiet im Ahrtal statt. Die Arbeit dort sei zugleich der größte Einsatz in der Geschichte der Bundesanstalt THW gewesen.

 

Der längste Einsatz der Geschichte

Aus Leonberg waren 38 Helfende in verschiedenen Teams in mehreren Einheiten und Funktionen acht Wochen im Dauereinsatz und leisteten dabei rund 8500 Arbeitsstunden, zählte Schultheiß auf. Die Fachgruppe Räumen sei als eine der ersten Einheiten aus Baden-Württemberg zum Einsatz angefordert worden. Insgesamt kamen die Helferinnen und Helfer 2021 bei 40 weiteren Einsätzen wie Lkw-Unfällen auf den Autobahnen oder Eigentumssicherungen nach Einbrüchen sowie im Rahmen der Ausbildung auf rund 20 000 Einsatzstunden, so die Bilanz des THW-Chefs.

Nach zweijähriger Coronapause trafen sich die THWler erstmals wieder in größerem Rahmen mit Vertretern von Polizei, Feuerwehr, DRK und DLRG sowie Gästen aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Weil die Zahl der Plätze in der Fahrzeughalle begrenzt war, verfolgten viele der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Berichte, Grußworte und Ehrungen stattdessen am Bildschirm mit.

Neue Heimat an der Niederhofenstraße?

Matthias Schultheiß brachte einen möglichen Umzug des THW von der Mollenbachstraße auf das jetzige Gelände der Autobahnmeisterei an der Niederhofenstraße zur Sprache. „Seit Jahren beschäftigt uns unsere viel zu kleine Unterkunft“, sagte er. Jetzt gebe es dank der maßgeblichen Beteiligung des Oberbürgermeisters Martin Georg Cohn sowie des Ersten Landesbeamten und Vize-Landrats Martin Wuttke einen Platz für einen Neubau.

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Die Straßenmeisterei soll voraussichtlich 2024 nach Magstadt umziehen. Dann könne die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das Gelände übernehmen und das THW dort neu bauen. Der OB sagte die Unterstützung der Stadt zu. Das THW sei ein Ortsverband, der seinesgleichen suche, auch was die Zusammenarbeit mit der Stadt betreffe, sagte Cohn.

Einzigartige Zusammenarbeit mit der Feuerwehr

Wie die Leonberger Feuerwehr und das THW in einem gemeinsamen Gefahrgutzug eng zusammenarbeiten, beispielsweise bei Lkw-Unfällen auf der Autobahn, wurde in einem kurzen Film vorgestellt. Eine solche Zusammenarbeit sei andernorts nicht die Regel, betonte THW-Zugführer Stefan Neininger. Eine Vorreiterrolle übernimmt der Ortsverband derzeit auch mit dem Aufbau einer Fachgruppe zur Bekämpfung von Ölschäden, die im ganzen Land im Einsatz ist, wenn durch auslaufendes Öl Gewässer verunreinigt werden. Drei ausgebildete technische Fachberater gibt es bereits, weitere sollen in diesem Jahr noch qualifiziert werden.

Zwei Helferabzeichen in Gold verliehen

Derzeit sind im Ortsverband 85 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich aktiv. Dazu kommen 21 Jung- und acht Althelfer. Für ihre langjährige Mitarbeit beim THW wurden zahlreiche Aktive von Matthias Schultheiß und dem THW-Landesbeauftragten Dietmar Löffler geehrt.

Mit einer besonderen Auszeichnung, dem Helferzeichen in Gold, wurden Dominik Schühle für überdurchschnittliches Engagement in der Bergungsgruppe sowie Nils Karakostas in der Fachgruppe Räumen und im Gefahrgutzug geehrt.