Luciano Moral ist Spanier, lebt aber schon lange in Deutschland. Vor dem Duell der beiden Nationalteams bei der Fußball-WM steckt der Künstler aus Ditzingen im Dilemma.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Señor Moral, haben Sie sich entschieden, wem Sie am Sonntag die Daumen drücken?

 

Nun, ich bin im Herzen Spanier, auch wenn ich schon lange hier lebe, deshalb hoffe ich auf einen Sieg meiner Landsleute. Aber sie müssen auch ein schönes und faires Spiel zeigen, sonst könnte es passieren, dass ich doch für Deutschland bin. (Lacht.) Die bessere Mannschaft soll als Sieger vom Feld gehen. Ich hoffe, dass es Spanien sein wird.

Und für welches Team schlägt Ihr Herz im Vereinsfußball?

Ich bin in Avila in der Nähe von Madrid aufgewachsen, also bin ich Fan von Real. Ich habe auch ein paar Profis persönlich kennengelernt, beispielsweise den Verteidiger Roberto Carlos und Iker Casillas, den Torhüter, der noch bis 2015 bei Real war.

Iker ist in der Nähe von Avila aufgewachsen, daher kenne ich auch seine Familie gut. Und weil ich schon lange in der Region Stuttgart lebe, habe ich auch große Sympathien für den VfB.

Worin unterscheiden sich denn die Deutschen besonders von den Spaniern?

Ich entdecke gar keine Unterschiede mehr, mir sind die Menschen wichtig. Ich suche meine Freunde nicht nach Nationalität aus. Das Einzige, was mir aus meiner Heimat ein wenig fehlt, sind Tapas. Aber ich weiß, dass Maultaschen sehr lecker sein können.

Und mit Ihren Freunden schauen Sie am Sonntag das Spiel an, wo denn?

Ich gehöre zu einer Gruppe aus fünf Männern, wir nennen uns „die Mutigen“ – mit ihnen werde ich das Spiel ansehen. Wir haben ein paar spanische Restaurants in der Auswahl, aber wo wir landen, weiß ich nicht.