Das Abholen der Kinder und Jugendlichen mit einem Kleinbus gehörte zu Vaihingers täglichen Aufgaben. Bevor das Training im Radloff Park gegen 17 Uhr bei Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad Celsius losging, stand noch eine Stunde Englischunterricht auf dem Programm. Nach dem Training brachte er die Kinder zurück ins Township, ehe sein Arbeitstag mit dem Ausladen des Busses und einer Trainingsnachbereitung endete.

 

Morgens stand gegen 9 Uhr ein Treffen mit allen Mitarbeitern von Young Bafana an, bei dem der Tagesablauf strukturiert wurde. „Danach haben wir Praktikanten beispielsweise Facebook-Posts vorbereitet oder Testwerte aus dem Training digitalisiert und analysiert“, sagt der 23-Jährige. Neben einigen Deutschen hätten auch ein paar Holländer und ein Italiener bei Young Bafana Praktika absolviert. Weil darüber hinaus vormittags nur noch kleinere Aufgaben wie das Aufbauen von Toren oder das Betanken von Bussen angestanden sei, habe es immer wieder Zeit gegeben, zusammen zu essen oder zum Strand zu gehen.

Spartanische Zimmer und knappes Wasser

Gewohnt hat der SKV-Verteidiger während der drei Monate zusammen mit den anderen Praktikanten in einem Haus. „Die Zimmer waren etwas spartanisch, aber es gab ein großes Wohnzimmer und einen Garten mit Pool“, erklärt er. Ein großes Problem war die Wasserknappheit. „Wir durften beim Duschen nicht zu viel Wasser verbrauchen und die Toiletten mussten mit Wasser aus einem Eimer gespült werden.“

Ein wenig Zeit für Sightseeing hatte der 23-Jährige zwischen Weihnachten und Neujahr: Mit seinem Bruder und einem Kumpel machte er eine kleine Tour durch Südafrika. An Weihnachten waren sie im Krüger-Nationalpark und haben in einem Restaurant gemütlich gegessen. Auch wenn Patric Vaihinger die Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung komplett selbst bezahlt hat, will er die Erfahrungen, die er in Südafrika gemacht hat, nicht missen: „Die Kinder sind so lebensfroh und dankbar. Ein rundes Leder reicht ihnen, um alle Probleme des Alltags zu vergessen und glücklich zu sein“, erzählt er. Da fange man an, das eigene Leben noch mehr zu schätzen. Vielleicht wird dieses ja noch durch einen Aufstieg der SKV in die Oberliga gekrönt. Der Defensivmann will trotz der verkürzten Rückrundenvorbereitung seinen Beitrag dazu leisten: „Ich habe mich bei Young Bafana im Senior Team mit Training und Spielen fit gehalten.“