Der TSV Heimerdingen unterliegt dem Fußball-Oberligisten TSG Backnang in der ersten Runde des Wettbewerbs auf Verbandsebene mit 0:3.

Im ersten Pflichtspiel der Saison 2022/2023 steht für den TSV Heimerdingen ein 0:3. Unter dem Strich kann der Neuanfang nach dem Abstieg aus der Verbandsliga aber als durchaus gelungen gewertet werden. Auch der Trainer Daniel Riffert kam nach der Partie zu der Einschätzung: „Im Großen und Ganzen war das o.k.“

 

Was sich zunächst widersprüchlich anhört, wird beim Blick auf die Ausgangslage des Erstrunden-Spiels im Verbandspokalwettbewerb schnell plausibel. Der Landesligist hatte es mit einem Vertreter der Oberliga zu tun bekommen. Und nicht mit irgendeinem. Die TSG Backnang belegte in der vergangenen Saison hinter den beiden Übermannschaften der Liga, SGV Freiberg und Stuttgarter Kickers, den dritten Platz und durfte sich damit quasi als Meister vom gesamten Rest fühlen. Das 0:3 also ein achtbares Ergebnis für den TSV Heimerdingen.

Vor allen Dingen der Auftritt der Gastgeber in der ersten Hälfte macht Hoffnung, dass die Mannschaft von Trainer Daniel Riffert in der Landesliga eine gute Rolle spielen kann. Die Viererkette mit Salvatore Pellegrino, Neuzugang Arijon Bytyci (TSV Schornbach), Tim Schlichting und Gabriel Fota stand bis auf eine Ausnahme sicher.

Im zentralen Mittelfeld gab der langjährige Oberligaakteur Sebastian Bortel dem Spiel Struktur, der von den A-Junioren der SKV Rutesheim gekommene Gökay Muratlar absolvierte ein großes Pensum, konnte dabei aber noch keine entscheidenden Impulse setzen. Und vorne zeigte Haris Gudzevic (SV Gebersheim), dass er zu einem wichtigen Gegenpart von Michele Ancona, in der vergangenen Saison Fast-Alleinunterhalter in Sachen Torausbeute, werden könnte.

Nur zwei gute Chancen für Backnang

Weil die gesamte Heimerdinger Mannschaft mit schneller Rückzugsbewegung überzeugte, taten sich die Gäste in den ersten 45 Minuten sichtlich schwer, Torchancen herauszuspielen. Ein Kopfball von Marius Weller, der knapp am linken Pfosten vorbeistrich (5.), und ein Versuch von der Mittellinie, den Lukas Emmrich gerade noch so zur Ecke lenkte (35.) – das war’s auch schon.

Erwartungsgemäß kam auf der anderen Seite der TSV gegen das klassenhöhere Team nicht reihenweise zu Möglichkeiten. Die wenigen aber hatten es in sich. Und erneut zeigte sich: wenn Michele Ancona nicht trifft, dann wird es schwer. Stefan Schlick und Robin Reichardt (ehemals Rampp) scheiterten mit einer Doppelchance (10.). Einen Kopfball von Bortel entschärfte Schlussmann Marcel Knauss, den anschließenden Versuch von Gabriel Fota aufs kurze Eck blockte Vincent Sadler (37.). Die Reklamationen wegen vermeintlichen Handspiels blieben erfolglos.

Und dann passierte es vor der Pause doch noch. Nach einem Diagonalball passte die Abstimmung in der Heimerdinger Viererkette nicht. Emmrich parierte zwar noch gegen Niklas Benkeser, Marius Weller staubte aber problemlos zum 1:0 ab (40.). Mit der Herausnahme von Sebastian Bortel in der Pause ging die Linie im Heimerdinger Spiel etwas verloren. Konstruktive Aktionen nach vorne gab es so gut wie keine mehr. Einzig der eingewechselte Michael Henneh scheiterte noch einmal aus aussichtsreicher Position, als er es mit einem Schuss statt mit einem Lupfer versuchte (75.).

Der Oberligist ist kein Gradmesser

Zu diesem Zeitpunkt war die Partie bereits entschieden. Die TSG hatte Ball und Gegner laufen lassen und zweimal nachgelegt. Mert Tasdelen drosch den Ball mit Hilfe der Unterkante der Latte ins Tor (61.), Vincent Sadler veredelte einen schönen Spielzug mit dem 3:0 (70.). Die Enttäuschung auf Heimerdinger Seite über das Pokal-Aus in der ersten Runde hielt sich in Grenzen. „Backnang ist nicht der Gradmesser für uns“, sagte Daniel Riffert. TSV Heimerdingen: Emmrich, Pellegrino, Bytyci, Schlichting, Fota, Schlick (64. Henneh), Muratlar (79. Kolb), Bortel (46. Stagel Alberto), Reichardt, Ancona, Gudzevic (70. Ruckh).