Für den TSV Heimerdingen geht es erneut ausschließlich um den Klassenerhalt. Bei mindestens sechs Direktabsteigern ist das eine Herkulesaufgabe.

Ditzingen - Der TSV Heimerdingen geht in seine dritte Verbandsliga-Saison. Den Club deshalb als feste Größe in dieser Spielklasse zu bezeichnen, würde den Tatsachen nicht wirklich gerecht werden. Schließlich sind die beiden vorangegangenen Runden coronabedingt vorzeitig abgebrochen worden. Natürlich ist es hypothetisch zu sagen, der Aufsteiger aus der Saison 2018/2019 – der Sprung nach oben gelang mit einem 4:2 gegen den VfL Nagold – hätte den Klassenerhalt vermutlich nicht geschafft.

 

Fakt ist: beide Male stand der TSV zum Zeitpunkt des Abbruchs unter dem Strich. Einmal mit 19 Punkten auf Rang 14, in der Vorsaison nach zwölf Spielen mit mageren sechs Zählern auf dem letzten Platz. Die Heimerdinger bekommen nun ihre dritte Chance, weil es wegen des Abbruchs zweimal keine Absteiger gab.

Offenbarungseid gegen Hollenbach

In schlechter Erinnerung ist das letzte Punktspiel am 25. Oktober des Vorjahres. Der TSV Heimerdingen ließ sich vom FSV Hollenbach regelrecht demontieren. Beim Schlusspfiff hieß es 0:8 – ein Offenbarungseid. Was die Mannschaft sonst immer ausgezeichnet hat, die Geschlossenheit, hatte Risse bekommen. Das Gefüge passte nicht richtig zusammen. Noch vor dem Beginn der neuen Vorbereitung kündigte deshalb der Abteilungsleiter Uwe Sippel an: „Wir werden uns ganz sicher anders präsentieren. Geschlossener, fitter und mit hoffentlich weniger verletzten Spielern.“

Für den Weg zurück zu den alten Tugenden ist nun das Trainerduo und Brüderpaar Daniel und Markus Riffert verantwortlich. Im Kader gab es mit neun Neuzugängen und acht Abgängen ordentlich Bewegung. In der Anfangsformation wird deswegen aber nicht gleich alles auf links gekrempelt. Mit Altin Maliqi, Davide Estasi, Marvin Pietruschka (alle SGV Freiberg) und Abdrahman Chettibi (SV Sandhausen) kommen vier Spieler aus den A-Junioren in den Aktivenbereich. Und dort müssen sie sich erst einmal akklimatisieren und ihren Platz finden. Daniel Riffert hat sein Gesamturteil aber schon abgegeben: „Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden. Wir sind qualitativ breiter aufgestellt.“

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Rückschläge wie zuletzt das 1:7 im Testspiel gegen den Landesligisten Spfr Schwäbisch Hall will er nicht überbewerten. Vor dem Auftakt gegen den VfL Pfullingen (Samstag, 17.30 Uhr) hat er in der Trainingswoche registriert, dass sich seine Schützlinge voll reingehängt haben. „Von mir aus kann jeder sagen, wir sind der Absteiger Nummer eins. Wir werden alle eines Besseren belehren“, sagt der Übungsleiter. Eine Heimmacht wolle man werden, die Gegner sollen ungern nach Heimerdingen kommen.

Mit viel Tempo über außen

Für das eigene Spiel heißt das, zunächst sicher zu stehen. „Das bedeutet nicht, dass wir uns 90 Minuten hinten reinstellen“, führt der Coach weiter aus. Mit Tempo über außen soll es nach vorne gehen. Ein wichtiger Faktor könnte dabei Robin Rampp werden. Der Langzeitverletzte, inzwischen voll im Trainingsbetrieb, muss allerdings erst zeigen, ob er über einen längeren Zeitraum den körperlichen Anforderungen gewachsen ist. Ein Problemfeld im TSV-Spiel: die Durchschlagskraft vorne. Mit Terry Offei ist zwar vom SV Bonlanden ein Stürmer gekommen. Bislang konnte aber auch er sich nicht durch Treffsicherheit auszeichnen.

Dass zum Auftakt mit Michele Ancona und Gabriel Fota zwei Säulen des Heimerdinger Spiels aus privaten Gründen fehlen, beschert Daniel Riffert keine schlaflosen Nächte. Die Alternativen sind da, etwa Altin Maliqi für die Innenverteidigung. Rifferts Vorgabe ist eindeutig: „Wir wollen nicht nur Nadelstiche setzen, sondern schauen, dass wir unser Spiel durchdrücken.“