Kurioser Start: Im Kellerduell gegen Friedrichshafen gerät Fußball-Verbandsligist Rutesheim nach rascher Führung schnell in den Rückstand – und holt ein 4:2.

Rutesheim - Trainer Marcel Pfeffer hat mit seiner Mannschaft den ersten Sieg in einem Pflichtspiel eingefahren. In der Verbandsliga-Kellerpartie am Samstag gegen den VfB Friedrichshafen gewann die SKV Rutesheim mit 4:2 Toren, nachdem sie zur Halbzeit noch mit 1:2 zurückgelegen hatte. „Das war jetzt enorm wichtig für uns“, sagte Pfeffer nach diesem Kampf. Dieser erste Erfolg war alles andere als ein Spaziergang. Vor allem die ersten Spielminuten gestalteten sich überaus kurios und strapazierten die Nerven aller Beteiligten.

 

In der ersten Minute geht Rutesheim im Führung

Die Gastgeber starteten zielstrebig in die Partie. Gleich in der ersten Minute schaffte sich Michael Schürg nach einem Pass in die Tiefe den Weg zum gegnerischen Tor und schob zur 1:0-Führung ein. Die Freude währte nicht lange, den nur zwei Minuten später glich der VfB Friedrichshafen mit einem Treffer durch Eugen Strom aus. Hier war der Rutesheimer Schlussmann Kerim Redzepovic zu unachtsam, als er seinen Abschlag flach in den gegnerischen Pulk schoss. Eugen Strom nutzte die Vorlage und zielte am verblüfften Redzepovic vorbei ins Tor. Erneut vergingen nur zwei Minuten , als die SKV Rutesheim mit 1:2 in den Rückstand geriet (5.). Dieses Mal vertändelte Dennis Schwenker den Ball an der Außenlinie. Diesen Fehlpass nahm Oliver Senkbeil dankend an und katapultierte den Ball ins Tor. „Da gehen wir so rasch in Führung und legen uns dann die Dinger selbst ins Nest“, kritisierte Marcel Pfeffer die Unaufmerksamkeit seiner Spieler in der Anfangsphase. „Es kostet dann unendlich Kraft, sich von diesen Nackenschlägen zu erholen.“

Viele einfache individuelle Fehler

Die Gastgeber agierten in den folgenden Minuten gegen eine tief stehende Defensive des VfB Friedrichshafen. „Da heißt es, immer weiter machen und dran glauben“, so Pfeffer. Doch das Rutesheimer Spiel war durch Unsicherheit und einfache individuelle Fehler geprägt. Beim Spiel nach vorne verloren sie den Ball schon in der eigenen Hälfte. Immer wieder musste ein Teamkollege die Situation retten.

Trotzdem spielten sich die Gastgeber einige Chancen heraus. Beim Pass von Laurin Stütz war Michael Stütz ein Tick zu langsam. Bei weiteren Chancen war Friedrichshafens Torwart Heiko Holzbauer zur Stelle. Ein Verzweiflungsschuss von Christopher Baake kurz vor dem Pausenpfiff ging nur knapp am Pfosten vorbei (44.).

Zwei Tore durch einen Freistoß

Auch in der zweiten Hälfte konzentrierten sich die Gäste auf die Defensive. Der SKV fehlte der Druck nach vorne. Laurin Stütz hatte bei seinem Freistoß die erste gute Chance auszugleichen – der VfB-Keeper klärte mit einem Hechtsprung zur Seite (59.). Sechs Minuten später tauchte Friedrichshafen gefährlich vor dem Tor des Gastgebers auf. Der musste dreimal klären, ehe die Situation entschärft war. Der Ausgleichstreffer fiel nach einem Foul an Tobias Gebbert (68.). Den Freistoß zirkelte Michael Schürg direkt zum 2:2 ins Tor. In der 76. Minute eine fast identische Szene. Diesmal wurde Schürg gefoult. Den Freistoß verwandelte der eingewechselte Lucas Hägele zur 3:2-Führung. Der Knoten war geplatzt, Rutesheim trat wieder sicherer auf und drängte auf den nächsten Treffer. Der fiel nach schöner Vorarbeit von Michael Schürg durch Tobias Gebbert (85.). „Letztendlich war der Sieg verdient, wir müssen aber noch cleverer werden“, so Pfeffer. SKV Rutesheim: Redzepovic, Schwenker, Rudloff, Trefz, Schneider, Russ (75. Bauer), Baake, Wellert (63. Hägele), Gebbert, Stütz (68. Maier), Schürg (85. Feigl)