Der schwache Fußball-Verbandsligist macht in den Schlussminuten den 2:1-Sieg perfekt. Fellbach nutzt die Chancen nicht.

Es gibt kuriose Spielverläufe im Fußball, die hinterher keiner so wirklich erklären kann. So geschehen am Samstag in der Verbandsliga, als der SV Fellbach die SKV Rutesheim zu Gast hatte, diese nach einem 0:1-Rückstand in der letzten Minute zum Endspurt ansetzte, das Spiel drehte und noch einen 2:1-Sieg einfahren konnte. „Diese drei Punkte haben wir total unverdient gewonnen, was uns letztendlich egal sein kann, weil sie enorm wichtig sind im Kampf gegen den Abstieg“, sagte der Rutesheimer Trainer Marcel Pfeffer.

 

Führungstreffer der Fellbacher fällt in der 72. Minute

Die Gastgeber konnten, nachdem sie ihren Klassenerhalt bereits festgemacht haben, befreit aufspielen. „Die erste Halbzeit war noch einigermaßen ausgeglichen“, analysierte Pfeffer. Glück hatten die Rutesheimer, dass ihr Torhüter Jan Göbel bestens aufgelegt war und einige Chancen vereitelte. Mit einem torlosen Zwischenstand ging es in die Halbzeitpause.

In der 72. Minute wurden die Fellbacher dann doch für ihre zahlreichen Möglichkeiten belohnt. Nach einem tiefen Ball bahnte sich Leon Braun den Weg nach vorne auf das Rutesheimer Tor zu und traf zur 1:0-Führung. „Wir konnten das Ding nicht richtig weg verteidigen“, sagte Pfeffer. Für die Rutesheimer gab es ab diesem Moment nur noch eine Möglichkeit. „Die Brechstange herausholen und alles versuchen.“

Mit dem linken Fuß in den rechten oberen Winkel

Eine Chance hatte der in der 81. Minute eingewechselte Offensivmann Michael Schürg. Sein Schuss ging allerdings aus halbrechter Position knapp am langen Pfosten vorbei. Noch etwas mehr als eine Minute bis zum Ende der regulären Spielzeit: Rutesheim kämpfte weiter um den Ausgleich, was Tobias Gebbert dann in der 89. Minute mit dem linken Fuß in den rechten oberen Winkel des Tores gelang.

Jetzt machten die Fellbach noch einmal Druck nach vorne, setzten auch schon zum Jubel an. Doch der Ball sprang von der Unterkante der Latte auf die Torlinie und von dort wieder ins Feld. Mittlerweile war die Nachspielzeit angebrochen. Die allerletzte Chance ging auf das Konto der SKV Rutesheim. Der Einwurf von Michael Schürg erreicht den 16-Meter-Raum. Pechvogel in dieser Situation war der Fellbacher Torwart Philipp Gutsche, dem der Ball über die Fingerspitzen rollte. Gianluca Gamuzza stand richtig und schob den Ball zum 2:1-Endstand hinter die Linie.

SKV Rutesheim: Göbel, Wellert, Kogel, Schneider, Weiß, Maier (70. Hägele), Gamuzza, Gebbert, Baake (58. Müller), Rudloff (81. Schürg), Schulze (72. Ohmes).