Das Schlusslicht der Fußball-Verbandsliga hat in Pfullingen eine deftige Niederlage einstecken müssen – die SKV Rutesheim unterlag beim VfL am Freitagabend mit 0:6 (0:0).

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Es steckte viel Brisanz in der Flutlicht-Partie am Freitagabend im Volksbankstadion in Pfullingen – das Tabellenschlusslicht aus Rutesheim trat beim Drittletzten an, und es war von vornherein klar: Sollte die SKV dem VfL unterliegen, würde das Unternehmen Klassenverbleib einen eminent schweren Dämpfer bekommen. Aus Sicht der Rutesheimer Fußball-Freunde ist leider der Super-Gau eingetreten, die SKV unterlag mit 0:6 (0:1), und Trainer Christopher Baake war nach dem Schlusspfiff ernüchtert, frustriert und verärgert. „Von der 60. Minute an sind wir nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen“, stöhnte er, „so wie wir uns dann präsentiert haben war nicht würdig, in dieser Liga zu spielen.“

 

Schon nach 30 Sekunden gab es den ersten Schock für die SKV. Antonio di Viesti unterlief ein Eigentor, die Hausherren führten 1:0. Danach verlief der Rest der Hälfte vor einer scheinbar handverlesenen Zuschauerkulisse von vielleicht 50 bis 60 Menschen weitgehend ereignislos, das Geschehen spielte sich bei Nieselregen vor allem zwischen den beiden Strafraumlinien ab. Torchancen waren seltener als die Briefmarke Blaue Mauritius, von der es weltweit noch zwölf Exemplare gibt. Die SKV-Kicker kamen nur ganz selten vors Pfullinger Tor, auch Standards wie Eckbälle verpufften wirkungslos wie ein kleiner Knallfrosch. Der VfL kam immerhin zu ein paar Mini-Möglichkeiten. Der Schuss von Roman Schubmann aus elf Metern war zu ungenau (32.), den Fernschuss von Lukas Früh klärte SKV-Keeper Jan Göbel zur Ecke (42.). Auf Rutesheimer Seite hatte Maxim-Maurice Russ nach einem Eckball eine Gelegenheit zum 1:1, doch der Ball ging weit jenseits des VfL-Tores ins Aus. Die größte Aufregung kochte hoch nach einem Foul an einem Rutesheimer kurz vor der Pause, als sich ein Rudel mit wildem Hin-und-Her-Geschubse bildete. Das Resultat: Gelb für einen VfL-Kicker und Gelb für einen Spieler der SKV.

Nach der Pause brechen die Dämme

Auch der zweite Durchgang begann nicht gerade mit einem Feuerwerk, doch nach knapp einer Stunde stand es fast ein wenig überraschend 2:0 für die Pfullinger. Roman Schubmann hatte getroffen, und damit nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Rien ne va plus, nichts geht mehr. Die SKV-Akteure schienen blockiert und es war deshalb keine Überraschung, dass es noch schlimmer kam. Nach 68 Minuten traf Matthias Dünkel nach einer feinen Direktabnahme nach einem Freistoß aus kurzer Distanz zum 3:0, und nur ein paar Minuten später lautete das Resultat 4:0 (70.). Ioannis Potsou hatte für den VfL den Ball ins Netz gesetzt, die Partie war endgültig gelaufen. Das 0:5 durch das zweite Eigentor der SKV durch Tim Rudloff nach einem Eckball (77.) sowie das 0:6 durch Kevin Haussmann (83.) bedeuteten aus Rutesheimer Sicht zwei lästige Zugaben. SKV-Trainer Christopher Baake war am Ende restlos bedient. „Die Pfullinger hatten bis zum 2:0 eigentlich keine Chancen“, schimpfte der 33-Jährige, „doch danach sind wir völlig auseinander gebrochen.“ Der Weg zum Klassenverbleib in der Verbandsliga ist damit für die SKV Rutesheim ein noch weiterer und steinigerer geworden.