Die SKV Rutesheim hat in der Fußball-Verbandsliga eine Saison mit vielen Widrigkeiten hinter sich.

Für zwei Mannschaften der Fußball-Verbandsliga geht es noch um alles oder nichts. Der FC Holzhausen steht mit einem Bein in der Oberliga, geht mit einem 5:0 aus dem Hinspiel gegen den FC Denzlingen am Wochenende in die entscheidende Partie der Aufstiegsrelegation. Der FC Wangen muss seinen Platz in der höchsten württembergischen Spielklasse gegen den besten Landesliga-Zweiten, TSG Young Boys Reutlingen, verteidigen.

 

Die SKV Rutesheim hat sich in die Sommerpause verabschiedet, bevor bereits am 4. Juli die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnt. Warum es doch noch in letzter Sekunde mit dem Klassenerhalt geklappt hat und warum es so eng geworden ist:

Psyche Als die Mannschaft etwas zu verlieren hatte, wurden die Knie weich. Mit mutlosen Auftritten wäre gegen die vermeintlich schlagbaren Gegner beinahe alles verspielt worden. Besonders deutlich wurde das beim 0:3 gegen Türk Spor Neu-Ulm, 1:1 gegen den 1. FC Heiningen und beim 1:2 in Pfullingen. Allerdings hat sich die Mannschaft auch nie auseinander dividieren lassen. „Der Zusammenhalt der Truppe ist schon außergewöhnlich. Es gab auch in schweren Phasen nie Streit innerhalb der Truppe“, sagt der Trainer Marcel Pfeffer.

Widrigkeiten Schwerwiegende und langfristige Verletzungen haben die Mannschaft geschwächt. So fiel beispielsweise der Kapitän Alexander Wellert schon in der Vorbereitung aus und kam erst nach der Winterpause wieder zurück. Oder Dennis Schwenker: für den laufstarken Mittelfeldmann kam das Aus in der Vorrunde nach einem Achillessehnenriss. Außerdem auf der Liste: Markus Wellert, Tobias Weiß, Tim Rudloff, Constantin Kogel, Laurin Stütz. Zudem musste die Mannschaft zweimal eine coronabedingte Spiel- und Trainingspause einlegen und vier englische Wochen innerhalb von fünf Wochen absolvieren.

System Eben weil vor allem in der Defensivreihe immer wieder umgestellt werden musste, fehlte die Sicherheit. Die SKV kassierte mit 84 Gegentreffern die fünftmeisten der gesamten Liga. Erst waren es die Standards, die Probleme bereiteten, dann wurde die Abwehr zu oft mit einfachen langen Bällen überspielt, weil dahinter die Absicherung fehlte. In der Endphase der Saison wechselte der Trainer von der Fünferreihe auf eine Viererkette mit einem Sechser davor. Tobias Weiß gab dem Spiel auf dieser Position Struktur.

Offensive In der Spitze auf Dauer nur auf Michael Schürg zu setzen, ist gefährlich. In dieser Runde traf der Goalgetter zwar 20-mal. Ist er verletzt oder hat Ladehemmung, kommt dahinter nicht viel. Winterneuzugang Ennio Ohmes kann den Routinier nicht annähernd ersetzen.

Junge Spieler mit Potenzial

Kader Im Team stehen Spieler mit Perspektive. Das wurde deutlich, als es verletzungsbedingt besonders eng wurde und auch in der Schlussphase der Runde. Spieler wie Pascal Maier, Lukas Feigl oder Markus Huber haben ihr Potenzial angedeutet und können der Mannschaft weiterhelfen.

Personalien Bis auf Gianluca Gamuzza (VfL Sindelfingen) und Lucas Hägele (FC Esslingen) bleibt der Kader zusammen. Bei den Neuzugängen wird auf junge und entwicklungsfähige Spieler gesetzt. Von den A-Junioren des SGV Freiberg kommen Alban Kastrati und Antonio di Viesti. Der Ditzinger Marcel Streit spielte zuletzt in der Jugend der SG Sonnenhof Großaspach. Für die A-Junioren der Stuttgarter Kickers am Ball waren Laurenziu Biemel und Marcel Hudalla. Sebastian Oehme rückt aus der eigenen Jugend auf, Flavio Heiler spielte als A-Junior im Landesligateam des GSV Maichingen. Hannes Obert kommt vom TV Pflugfelden, hat dort in 78 Spielen 22 Tore erzielt. Zudem begrüßt die SKV mit Luca Alberici einen Rückkehrer. Der 24-Jährige war vor einem Jahr zum 1. CfR Pforzheim abgewandert.